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Kanadagans (Branta canadensis)

Kanadagans (Branta canadensis) – Bild entstand in der Oberpfalz, Bayern

Eckdaten

  • Größe: 90 - 100 cm

  • Gewicht: 3,5 -6,5 kg

  • Nahrung: Gräsern, Sumpf- und Wasserpflanzen, Gräsern, Kräutern

  • Jahreszeit: Standvogel

  • Beobachtungstipp: Laubwäldern mit viel Totholz, Parks mit Laubbäumen

Fotografie Tipps

  • Objektiv: ab 200 mm

  • Schwierigkeitsgrad: leicht


Die Kanadagans gehört zur Familie der Entenvögel und ist weltweit die häufigst vorkommende Gans. Ursprüngliche war ihr Verbreitungsgebiet in Nordamerika. Ihr Zug in charakteristischer V-Formation zu Überwinterungsquartieren und zurück zu Brutrevieren im Frühjahr symbolisiert in Nordamerika den Wechsel der Jahreszeiten.

Die Kanadagans wurde teilweise gezielt in Europa angesiedelt, und ein großer Teil der heutigen Populationen in Großbritannien, Irland, Skandinavien und den Niederlanden geht auf entkommene Zuchtvögel zurück. In den 70er ist sie auch in Deutschland ein Brutvogel.

Mit einer etwas größeren Größe als die Graugans ist die Kanadagans die größte Gänseart, in Europa beobachtet werden kann. Kanadagänse haben eine Körperlänge von 90 bis 100 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 160 bis 175 Zentimetern. Das Gewicht variiert jedoch erheblich. Männliche Kanadagänse wiegen normalerweise zwischen 3,5 und 6,5 Kilogramm, während das Gewicht der weiblichen Gänse zwischen 3,0 und 5,5 Kilogramm liegt. Bei der Unterart Branta canadensis maxima wird ein maximales Gewicht von 7,5 Kilogramm berichtet.

Während des Fluges sind Kanadagänse bekannt dafür, sehr laut zu rufen. Jede Kanadagans hat einen individuellen Ruf, anhand dessen sie erkannt werden kann. Während des Zuges ist oft die ganze Nacht über ein reges Rufen zu hören, welches dazu dient, Familienmitglieder wiederzufinden. Wenn sie erregt sind, rufen die Gänse "quiik wok" oder zeigen ein anhaltendes, schrilles Triumphgeschrei, das sich je nach Geschlecht unterscheidet.

Die Reviere, die Kanadagänse benötigen, schließen Gewässer von mittlerer bis großer Größe ein, die mindestens einen Meter tief sind und auch Inseln haben. Um ein Brutrevier zu etablieren, benötigen die Gänse ein Gebiet, das an das Gewässer angrenzt und auf dem sie weiden können, sowie ein relativ störungsfreies Areal, auf dem sie Nest bauen betreiben können. Die Gänse bevorzugen festen Boden für ihre Nester und legen sie an Orten an, von denen aus der brütende Vogel das angrenzende Gebiet genau beobachten kann. In Nordamerika findet man oft Nester auf Bisamrattenbauten.

In Europa sind Parks, parkähnliche Weideflächen oder Gelände, die an Seen angrenzen, häufig die Revierstandorte, die diesen Anforderungen entsprechen. Die Art hat sich hier stärker als in Nordamerika an ein Leben in einer stark landwirtschaftlich genutzten Umgebung angepasst. In Nordamerika findet man die Gänse eher an den Flüssen und Seen bewaldeter und offener Landschaften.

Die Anforderungen an Überwinterungsreviere sind weniger spezifisch. In dieser Zeit halten sich die Gänse an der Küste, aber auch im Binnenland wie Stoppelfeldern und Grasland auf.

Außerhalb der Paarungs- und Brutzeit leben Kanadagänse in großen Gruppen. In der Regel gehen sie langjährige Paarbindungen ein, wobei die Paarung normalerweise im zweiten Lebensjahr erfolgt. Allerdings können die Gänse erst im dritten Lebensjahr erfolgreich brüten.

Im Sommer ernähren sich Kanadagänse hauptsächlich von Gräsern, Sumpf- und Wasserpflanzen. Wie Grau- und Ringelgänse weiden sie auch oft Unterwasserpflanzen ab, wobei sie horizontal auf der Wasserfläche liegen und Kopf und Hals tief untergetaucht sind. Kanadagänse können ihre Reichweite unter Wasser deutlich vergrößern, indem sie ihren Hinterkörper aus dem Wasser heben und sich in einem Kopfstand halten, wobei sie zum Teil sehr kräftige Paddelbewegungen der Füße einsetzen. Auf diese Weise können sie auch Pflanzen in einer Tiefe von bis zu 75 Zentimetern erreichen.

Im Winter ernähren sie sich in der Regel auf dem Land, bevorzugt in Landschaftsbereichen mit kurzen Gräsern und Kräutern, die ihnen ein weites Sichtfeld ermöglichen. Ihr natürlicher Lebensraum wird von großen Pflanzenfressern, den sogenannten Megaherbivoren, geprägt.


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