Drei Wochen sind seit meiner Rückkehr von meiner Japan-Reise vergangen, und ich habe immer noch viele Bilder zu sortieren. Gleichzeitig steht der Frühling vor der Tür, und in den vergangenen Wochen war ich kaum draußen. Denn es ist einiges liegengeblieben, sowohl in der Arbeit als auch im Privatleben. Falls jemand nicht weiß, worauf ich mich beziehe, wenn ich von meiner Japan-Reise spreche, kann er gerne hier schauen: Wildes-Japan-Reise#1, Wildes-Japan-Reise#2, Wildes-Japan-Reise#3. 😀

Jetzt bin ich jedoch im Hier und Jetzt und habe heute meine Wildlife-Saison 2023 gestartet. Ich möchte euch mal schildern, wie ich normalerweise vorgehe. 

Für mich beginnt das Naturjahr damit, dass ich Anfang des Jahres meine Locations besuche, um zu beobachten, welche Tiere bereits aktiv sind. Das mache ich genauso, wenn ich neue Gebiete erkunde. An solchen Tagen entstehen meistens nur Dokumentationsbilder, während ich schaue, welche Tiere bereits aktiv sind. Einer meiner Lieblingsplätze in der Oberpfalz ist ein Ort, den ich sehr gut kenne, sowohl vom Gebiet als auch vom Artenreichtum. Hier gibt es alles Mögliche, vom gemeinen Höckerschwan (wie das heutige Titelbild) bis zum Fisch- und Seeadler. 

Letztes Jahr um diese Zeit war es noch sehr eisig und kein Vogel war zu sehen. Die Wasserflächen waren noch zugefroren und es war sehr, sehr ruhig, was ich aber auch mal genießen kann.

In diesem Jahr ist jedoch schon mehr los. Wie jedes Jahr begannen die Kanadagänse den Morgen mit ihren fleißigen Hupkonzerten. Als ich vor einigen Jahren mit der Naturfotografie begann, fragte ich mich oft, warum diese Gänse nicht einfach mal still sein können, da sie den Geräuschpegel über mehrere Stunden auf einem hohen Level halten können. Aber nun freue ich mich darüber, wenn ich ihre Trompeten aus der Entfernung hören kann. 😀

Wie schon erwähnt, habe ich mich heute an meinem Lieblingsplatz in der Oberpfalz niedergelassen und beobachtet, was so los ist. Neben den Kanadagänsen und einem Graugans-Paar waren auch ein Silberreiher, Höckerschwäne, Stockenten, Schwanzmeise und Sumpfmeisen, Erlenzeisig und ein Eisvogel zu sehen. Ich freue mich besonders, dass der Eisvogel die kalte Winterzeit bisher überstanden hat, da es für ihn schwierig ist, an Futter zu gelangen, wenn die Wasserflächen zufrieren.

Obwohl das Wetter trüb war und die Sonne von Wolken bedeckt, tat es mir gut, einfach draußen zu sein und still dazusitzen, um zu beobachten. Ich denke, dass der ein oder andere das Gefühl kennt: Ab einem bestimmten Punkt muss man einfach ausbrechen, hinausgehen und tief Luft holen. Man kann den Gedankenmüll abarbeiten und kommt zur Ruhe. Das ist mit einer der wichtigsten Gründe, warum ich immer wieder mit meiner Kamera herausziehe.

Insgesamt war ich vier Stunden draußen und habe dabei mehr gesehen als erwartet. Es gab auch einiges zu hören – neben einer Vielzahl von Singvögeln und ihrem Gezwitscher konnte ich auch den Grünspecht, Schwarzspecht und den Sperlingskauz hören. Letzterer befindet sich gerade in der Frühjahrsbalz, was eine gute Gelegenheit bietet, ihm bei seinen Balzrufen zuzuhören. Ich habe bis jetzt bisher nicht gezielt nach dem Sperlingskauz Ausschau gehalten, aber meine Frau und ich möchten dieses schöne Tier auch gerne mal live erleben.

Das war mein erster Wildlife-Tag in Deutschland in der Bayerischen Oberpfalz und morgen steht ein etwas längerer Tag in der Natur an. Hier versuche ich, Kraniche und Seeadler zu erspähen. Die ersten Durchzügler wurden schon gesichtet und in unserer Gegend kommen dann gelegentlich auch Kraniche vorbei. Drückt mir die Daumen!

Zum Abschluss noch, was ich an Equipment dabeihatte:

• Sony A1

• Sony 400 mm F2.8 GM OSS

• Rollei Rock Solid Alpha XL Mark II Carbon

Und wie immer ein paar Bilder vom heutigen Tag für euch: 😀

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