Live Blog - Wildes Japan Hokkaido #3

Wildenatur Markus mit Kamera und Objektiv am Auto in Hokkaido

Die letzte Etappe meiner Wildes-Japan-Reise (Winter 2023) in Hokkaido. Die Erlebnisse und die dabei entstandenen Bilder könnt ihr in den beiden letzten Teilen meiner Live-Blog-Serie lesen. Teil 1 #1 & Teil 2 #2

Das letzte Ziel war Rausu, mit Fokus auf Riesenseeadler, EZO-Fuchs und Riesenfischuhu bei Rekord Minustemperaturen.

Fühlt euch eingeladen, mich dabei zu begleiten 😀 Viel Spaß dabei! Markus


Rausu Hokkaido Japan

03.02.2023 Die Heimreise

Heute endet unsere Reis, wir machen uns mit dem Mietwagen auf den Weg zum Flughafen. Dann geben wir den Wagen ab, dann Check-in und fliegen zurück nach Tokio. Von dort fliegen wir dann morgen, nach Deutschland zurück. Es wird uns also insgesamt 2 Tage kosten wieder nach Nürnberg zu kommen, aber das ist der lange Reiseweg auf jeden Fall wert.

Aus der normal 2 1/2 stündige Autofahrt von Rausu nach Memanbetsu, wurden 4 Stunden, manche Straßen wurden nicht freigeräumt und wir mussten Umwege fahren. Wenn ich sage, die Straßen wurden nicht geräumt, muss man sich das so vorstellen, dass auf den nicht freigeräumten Straße min. 1,5 m hoher Schnee lagen.

Alles in allem war es ein tolles Abenteuer, mit vielen tollen Begegnungen sowohl mit Tieren als auch mit Menschen. Ich werde auf jeden Fall noch mal eine Tour in Hokkaido machen. Es sind noch ein paar Dinge offen, sei es in der Winterzeit die Adler auf dem Packeis zu fotografieren, was dieses Mal nicht gelungen ist. Oder in den warmen Monaten, Touren durch den Shiretoko Nationalpark selbst zu machen.

Nach dieser tollen Zeit schließe ich hiermit auch diesen live Blog, mit voller Vorfreude auf die neuen Abenteuer in der Wildennatur 2023.

Bis bald, Markus


02.02.2023 Der Schneesturm

Wie der Wetterdienst schon zu vor angekündigt hatte, gab es in der Nacht einen heftigen Schneesturm, im japanischen Fernsehen war von einem Schnee-Taifun die Rede. Dazu kann ich nur sagen, so hatte es sich die Nacht auch angefühlt, die Unterkunft hatte beim Aufprall des Windes auf das Gebäude vibriert. Das Windgeräusch war sehr laut und so bin ich am Morgen um ca. 5 Uhr in der Früh mal aufgestanden und wollte mal aus dem Fenster schauen, aber man konnte nicht wirklich, was sehen, so stark war das Schneegestöber draußen. Ich hatte mit dem Handy versucht, eine Videoaufnahme zu machen, aber es war unmöglich hier was in den Fokus zu bekommen. Aber schaut selbst, ich habe das Video unter dem Absatz angefügt. Auf dem zweiten Video seht ihr wie stark der Wind gewesen sein muss, dass er solche Schneemassen in einen Tunnel blasen konnte. Die Aufnahme entstand am heutigen Mittag, als sich der Sturm gelegt hatte und nur noch die Nachwehen zu spüren war. Ich glaube, die Baggerindustrie hat hier einen großen Absatzmarkt, denn hier hat jeder einen Bagger, um die unsagbaren Schneemassen von seinem Grundstück wegräumen zu können. Das ist auch keinerlei Übertreibung.

Versuch den Sturm nachts zu filmen

Der Morgen nach dem Schneesturm


Riesenseeadler im Sonnenaufgang

01.02.2023 Riesenseeadler, die Zweite

Heute gehts mit einem kleinen Boot raus, hier habe ich die Chance flacher übers Wasser fotografieren zu können. Das Wetter ist perfekt heute, klarer Himmel, das wird ein perfekter Sonnenaufgang. Ab dem Nachmittag hat der Wetterdienst einen weiteren Schneesturm angekündigt, aber davon ist noch nichts zu sehen.

Die Tour wurde anders als erwartet, wir waren allein auf dem Boot, was erst mal gut war. Der Kapitän hat keine Fische zum Anfüttern der Adler dabei, so blieb zu hoffen, dass diese sich in unserem Umfeld aufhalten werden. Aber hier wurde mir schon klar, dass ich nicht die Aufnahmen erhalten werde, die ich mir erhoffte. Was sich dann auch bestätigte und so blieb mir nur, mit neidischen Blicken zu der Konkurrenz rüberzuschauen, die ausreichend Fische an Board hatten, um das Interesse der Adler zu 100 % auf sich zu ziehen. Es kam zwar noch ein bis zwei Aufnahmen zustande, aber diese hätte ich offen gesagt auch in der Oberpfalz machen können. Also kein Erfolg als solches! Ein paar Robben konnten wir sichten und ein paar interessante Ente und eine interessante Kormoranart. Aber mehr wie Beweisfotos waren hier nicht bei rumgekommen. Eher eine enttäuschende Tour.

Die Hoffnung, bei der zusätzlich gebuchten Tour morgen dann in den Genuss zu kommen, bei Sonnenaufgang die gewünschten Bilder zu erhalten, gingen dann auch in Luft auf, als der Anbieter anrief und die Tour wegen des bevorstehenden Schneesturms absagte. Also war es für uns heute die letzte Tour und Chance gewesen, die Riesenseeadler und Seeadler fotografieren zu können. Schade!


Riesenseeadler Japan Hokkaido

31.01.2023 Riesenseeadler in Action

Wir hatten uns gestern noch kurzfristig dazu entschieden, die Bootstour zu den Riesenseeadlern auf heute vorzuziehen. Grund dafür war, das wir für morgen eine Tour bei Sonnenaufgang gebucht hatten, mit einem kleinen Boot und noch eine Dritte machen wollten, um alle Optionen ausgeschöpft zu haben. Und da wir noch einen Anbiete fanden, der am 02.02.2023 eine weitere Tour bei Sonnenaufgang anbot, haben wir die eigentlich geplante Fahrt an diesem Tag, vorverlegt auf heute. Also drei Touren in the row, perfekt. Am liebsten wäre es mir, wenn bei den Touren einmal Schneegestöber wäre und mindestens einmal ein Sonnenaufgang bei klarem Himmel. Wir werden sehen.

12:30 Uhr, nach gut zweieinhalb Stunden mit dem Boot auf dem Meer und fast 4000 Fotos in der Tasche ging es zurück in den Hafen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse. Filmen war nicht so einfach, da kam wohl nichts dabei rum, aber Bilder konnte ich einige gute erhalten glaube ich. Am Anfang hatte ich bei meinem 400er F2.8 von Sony den 1.4 TC darauf, da der Kapitän des Schiffes meinte, dass die Tiere nicht so nah an das Boot kommen. Hier habe ich mal wieder gelernt, dass das Verständnis von Entfernungen je Kontext dann doch sehr unterschiedlich sein kann. Auf dem Boot habe ich dann festgestellt, dass 560 mm einfach zu viel war, deshalb hatte ich den TC wieder entfernt und die ganze Tour mit 400er fotografiert. Was vollkommen gereicht hatte.

Bei der Session habe ich mit der A1 und der a7R IV, sowie mit dem Sony GM 400 mm F2.8 und dem Sony GM 100 - 400 mm fotografiert.

Wie immer habe ich schon ein paar Bilder entwickelt.
Viel Spaß damit.


Riesenfischuhu in Hokkaido Rausu

30.01.2023 Der Riesenfischuhu

Nach der langen Fahrt am gestrigen Sonntag hatten wir es heute erst mal ruhig angehen lassen. Etwas länger geschlafen, dann ein paar Lebensmittel einkaufen gegangen und etwas an der Küste entlanggefahren. Am Abend sind wir dann zum Ansitz für den Riesenfischuhu. Ich war schon gespannt, wie viele Fotografen dort sein werden. Bei unserem letzten Besuch im letzten Herbst, waren wir in der luxuriösen Situation, dass gerade mal zwei weitere Fotografen dort waren. Jetzt hat aktuell die Hauptsaison bekommen, da werden dann schon ein paar mehr vor Ort sein.

17:30 Uhr, wir sind am Hide für den Riesen-Fischuhu, insgesamt sind sieben weitere Fotografen dort, als wir ankamen. Drei Japaner und viere Dänen. Das war okay, da der Hide sich aus 3 Wohncontainer zusammenstellt und min. Platz für 20 Personen bietet. Mehr darüber könnt ihr in meinem Artikel über meine letzte Fotoerfahrung mit dem Riesenfischuhu lesen.

Wir waren insgesamt +- vier Stunden vor Ort und konnten Fotos von vier Uhus machen, das Altvogel Paar und die beiden Jungvögel. Auch ein Fuchs kreuzte wieder auf, und hier gelangen mit auch ein paar schöne Aufnahmen. Ich wollte hierbei die Gelegenheit nutzen, mein neues Sony 400er F2.8 zu testen. Ein Satz vielleicht dazu, ich musste erst mal etwas mit den Einstellungen experimentieren, bis ich für mich die optimalen Settings gefunden hatte. Aber dann konnte man die Vorteile dieses lichtstarken Objektives deutlich sehen im Verhältnis zu einem 400 mm F5.6. Dazu werde ich ein gesondertes Review verfassen.


29.01.2023 Stürmische Fahrt zu Hokkaidos den Geifern

Schöne Tage langen nun hinter uns, an denen wir sehr schöne Begegnungen mit Tier und Mensch hatten. Heute geht die Reise aber weiter in Richtung Norden zum Shiretoko-National Park nach Rausu. Das Wetter war die Tage auch immer im Wechsel zwischen Sonnig, Schnee und Schneesturm. Auch auf unserer heutigen Fahrt begleitete uns ein Sturm, auch wenn der Tag an sich sehr viel Sonne zu bieten hatte. Dabei war teilweise die Sicht, so eingeschränkt, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Für die Strecke von 119 Km, hatten wir anstatt 2 Stunden 4 benötigt. Aber, letztlich Ziel erreicht und das mit großer Vorfreude auf die bevorstehenden Tage. Dem Wetter geschuldet, hatten wir auch eine Tour umorganisieren müssen. Einer der Adler-Tour in Rausu war für Donnerstag, den 02.02.23 um 5:30 Uhr geplant. Der Veranstalter rief uns, während wir auf dem Weg nach Rausu waren, an und sagte die frühe Tour um 5.30 Uhr ab. Alternativ gab er uns den 31.02.2023 um 9 Uhr oder weiterhin den 02.02.2023, aber dann auch erst um 9 Uhr. Wir entschlossen uns den Tag beizubehalten und dann halt um 9 Uhr die Tour zu machen.

Insgesamt hatten wir für die Woche zwei Touren im Vorfeld auf dem Meer gebucht. Auch mit der Hoffnung, dass das Packeis bereits aus dem Norden seinen Weg nach Rausu fand. In der Zeit zwischen Januar und Februar, kommt es zu einem interessanten Naturphänomen, Packeis, das durch Meeresströmungen zur japanischen Nordküste Hokkaidos getrieben wird. Generelle eine fantastische Fotokulisse. Aber für die Fotografen, die um diese Jahreszeit nach Hokkaido reisen, gibt es eine besondere Szenearie, Riesenseeadler auf den Eisschollen sitzend, im Idealfall beim Licht des Sonnenaufgangs.

Zusätzlich entscheiden wir uns noch mal den Riesenfischuhu zu fotografieren, den wir im letzten Herbst schon mal abgelichtet hatten. Dieses Mal dann mit Schnee. Dieses Vorhaben hatten wir für Montag geplant, nach dem uns von den Leitern des Fotohides empfohlen wurde, erst am darauffolgenden Tag unserer Ankunft zu kommen. Da es immer noch stürmisch war und die Wahrscheinlichkeit gering ist, heute die Tiere zu Gesicht zu bekommen.

So, dann schauen wir mal wie die letzten Tage unserer Wilden-Japan-Reise noch so werden :-)

Ich habe ein paar Fotos angehangen, wie die winterliche Landschaft und das stürmische Treiben waren.


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Markus

🇩🇪 Wer schreibt hier:

Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

🇺🇸 Who is writing here:
Hello everyone,
My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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Der Wolkenhut des Fujiyama

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