Sony Kamera Equipment für Wildlife Fotografie
Wildtierfotografie mit Sony – Meine Erfahrungen
Als ich in die Wildlife-Fotografie einstieg, fiel meine Wahl zufällig auf Sony. Anfangs hatte ich mir die Sony Alpha 7 III für Landschaftsaufnahmen und Reisefotografie gekauft. Doch mein Fokus entwickelte sich dann auf die Wildtierfotografie, und die Kamera erwies sich als erstaunlich vielseitig und als Einstieg geeignet. So musste ich mich erst mal nur um ein Teleobjektiv kümmern. Mit der Zeit erweiterte ich mein Equipment und blieb bei Sony – von der Alpha 7R III über die Alpha 7R IV bis hin zur Sony Alpha 1 und der a6700. Mein Set-up deckt eine breite Palette von Anforderungen ab, von detailreichen Nahaufnahmen bis zu schnellen Serienbildern bei dynamischen Motiven.
Für mich ist Equipment ein Werkzeug und kein Kultobjekt. Diskussionen über „Marke XYZ ist das beste System“ sind oft von subjektiven Vorlieben geprägt und ich habe manchmal den Eindruck, dass es bei einigen Menschen fast schon zu einer religiösen Überzeugung wird. Ich setze auf das, was für mich praktisch und funktional ist. Und das war eben damals Sony. Was aber nicht heißt, dass diese Marke der Heilige Gral ist.
Ausrüstung, die ich für meine Aufnahmen verwende
Hier eine Übersicht meiner regelmäßig genutzten Sony-Geräte und deren Leistung:
Kameras
Sony Alpha 1
Die Alpha 1 ist mein Arbeitstier. Mit ihrem 50-Megapixel-Sensor und der schnellen Serienbildfunktion gelingen gestochen scharfe Aufnahmen, gerade bei Vögeln im Flug. Der Tier-Autofokus und die lautlose Auslösung sind eine enorme Hilfe. Der hohe Energieverbrauch und das umständliche Umschalten zwischen Foto- und Videomodus könnten jedoch verbessert werden. Auch die Firmware-Politik von Sony gerade für die „Flagship“-Kameras ist ausbaufähig.
Sony Alpha 7R IV
Vor der Alpha 1 war die Sony a7R IV mein Hauptwerkzeug. Mit ihren 61 Megapixeln liefert sie beeindruckend detaillierte Bilder, allerdings kann der Rolling-Shutter-Effekt im eShutter bei schnellen Motiven problematisch werden. Trotzdem bleibt sie, auch einige Jahre nach ihrem Erscheinen, eine zuverlässige und leistungsstarke Kamera. Auch wenn das Hochfahren nach dem Anschalten der Kamera eine gefühlte Ewigkeit dauert.
Sony Alpha 6700
Die a6700 ergänzt mein Set-up ideal durch ihren APS-C-Sensor, der in Kombination mit Teleobjektiven einen Hardware-Crop in der Fotografie von 1,5 ermöglicht. Besonders im Videomodus mit dem Super-Crop bei 4K und 120 fps spielt sie ihre Stärken aus. Für Scouting-Touren ist sie in Kombination mit dem 100-400 mm GM aufgrund des leichten Gewichts perfekt geeignet. Ihre Ergonomie, der kleine Sucher und der deutliche Rolling-Shutter-Effekt sind jedoch Schwachpunkte. Bei dieser Kamera habe ich eine Hassliebe entwickelt – sie ist ein wirklich tolles Stück Technik, wird aber in einigen Bereichen durch Hardware-Einsparungen in ihrer Performance eingeschränkt. Bei schnellen Action-Aufnahmen ist sie definitiv nicht meine erste Wahl. Im Videomodus ist sie in Kombination mit dem Sony 200-600 mm G jedoch ein starkes Wildlife-Video-Setup mit einem Super-Crop. Das bedeutet, dass bei 600 mm Brennweite ein Video-Bildausschnitt von 1200 mm umgesetzt wird, und das bei 4K mit 120 fps.
Objektive
Sony 200-600 mm f/5.6-6.3 G
Mein Einstieg in die Welt der Teleobjektive. Der schnelle Autofokus, die hohe Abbildungsqualität und die Innenfokussierung machen dieses Zoomobjektiv zu einem starken und verlässlichen Begleiter. Ein Must-have für diejenigen, die mit Sony in der Wildlifefotografie unterwegs sind. Ein Nachteil ist die fummelige Streulichtblende, die sich manchmal schwer montieren lässt. Auch die effektive Brennweite variiert bei Naheinstellungen.
Sony 100–400 mm f/4.5-5.6 GM
Schnell, leicht, scharf und kompakt – das Sony 100–400 mm GM ist ideal für mobile Einsätze. Zwar gefällt mir der Außenzoom (Luftpumpe) weniger, aber die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht machen es dennoch zu einer starken Ergänzung für viele Situationen.
Sony 400 mm f/2.8 GM
Diese Festbrennweite war eine meiner besten Investitionen und hat sich in jeder Hinsicht ausgezahlt. Die Geschwindigkeit und Abbildungsleistung sind herausragend. Zwar ist das Objektiv kein Leichtgewicht, aber seine Performance überzeugt auf ganzer Linie.
Sony Telekonverter 1.4x & 2x
Die Telekonverter bieten zusätzliche Flexibilität, vor allem der TC 1.4x. Natürlich gibt es Einbußen bei Autofokus und Bildqualität, je nach Objektivkombination, aber mit Festbrennweiten sind sie äußerst leistungsstark und praktisch.
Sony 90 mm f/2.8 Makro
Für meinen Einstieg in die Makrofotografie war dieses Objektiv optimal. Die Schärfe ist beeindruckend, und der schnelle Wechsel zwischen Autofokus und manuellem Fokus überzeugt. Allerdings ist die fehlende Kompatibilität mit Telekonvertern ein Punkt, den ich ankreiden würde.
Zubehör
Sony RMT-P1BT Bluetooth-Fernauslöser
Ein kleines, aber sehr nützliches Tool, vor allem bei scheuen Motiven oder Langzeitbelichtungen. Die Bluetooth-Verbindung ist stabil, aber eine einfachere Batterielösung wäre wünschenswert.
Sony Batteriegriff VG-C4EM
Für längere Sessions und eine bessere Balance bei großen Objektiven wie das Sony 400 mm f/2.8 GM ist der Batteriegriff fast unverzichtbar. Allerdings ist er in meinen Augen überteuert und qualitativ kaum besser als Drittanbieter-Griffe. Angeschafft habe ich ihn wegen der ungenauen Zusammenarbeit (Ghosting) zwischen der Sony A1 und einem Drittanbieter-Griff, der mit meinen anderen Kameras problemlos funktionierte.
Erfahrungsberichte und Praxisbeispiele
Erfahrungen im Feld: Stärken und Schwächen meiner Ausrüstung
Im praktischen Einsatz zeigt sich, wie gut ein System wirklich funktioniert. Die Kombination aus der schnellen Sony Alpha 1 und dem 400 mm f/2.8 GM ist unschlagbar für Action-Aufnahmen. Bei Vögeln in der Dämmerung liefert diese Kombination gestochen scharfe Bilder, auch bei wenig Licht.
Die Alpha 7R IV nutze ich gezielt für detailreiche Aufnahmen, etwa für die feinen Strukturen von Fell oder Federn. Dennoch kommt sie in letzter Zeit immer weniger zum Einsatz, da ich mit der A1 eine hervorragende Hybridkamera im Einsatz habe. Im Makrobereich habe ich fantastische Ergebnisse erzielt und bin noch hin- und hergerissen, ob sie hier sogar die Nase vorn hat im Vergleich zur Sony a6700.
Die a6700 begleitet mich häufig auf Scouting-Touren. Ihr leichtes Gewicht macht sie zusammen mit dem Sony 100-400 mm GM zur idealen Wahl für Erkundungen oder generell mobilen Einsatz ohne hohen Anspruch gezielt schnell bewegende Objekte zu fotografieren. Für ausschließlich schnelle Action-Aufnahmen ist sie weniger geeignet. In der Makrofotografie kann sie entsprechend etwas auftrumpfen. Einen detailierten Wildlif-Test kannst du in meinem Artikel Sony a6700 Wildlife-Check: Was andere Reviews nicht zeigen! nachlesen.
Tipps für Einsteiger
Welches Equipment für welchen Bedarf?
Für Einsteiger ist es sinnvoll, mehrere Systeme zu betrachten, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Dabei meine ich nicht nach billig schauen, sondern kurz- und langfristig denken. Das vermeintlich Billige kann sich am Ende als teure Entscheidung entpuppen. Ein Blick auf eine breite Auswahl an Objektiven und Zubehör ist hier ratsam. Überstürze den Kauf nicht, sondern finde heraus, was wirklich zu deinen Bedürfnissen passt, denn es ist meist eine Investition, die einen für längere Zeit an ein System bindet.
Deshalb ist mein Rat auch, mehr in das Objektiv zu investieren als in die Kamera. Wenn du mit Sony in die Wildtierfotografie einsteigst, empfehle ich das Sony 200–600 mm G als dein erstes Objektiv. Es bietet eine perfekte Kombination aus Flexibilität und Bildqualität zu einem unschlagbaren Preis. Zudem bist du hier nicht von Leistungseinschränkungen betroffen, die Sony in seiner Kamera-Software oder Hardware bei der Nutzung von Drittanbieter-Objektiven implementiert hat.
Galerie und Beispielbilder
Bilder sagen mehr als Worte
In meiner Galerie findest du eine kleine Auswahl an Fotos, die ich mit den oben beschriebenen Kombinationen erstellt habe. Jedes Bild enthält eine kurze Info zu der verwendeten Ausrüstung.
Auch Bilder meiner Anfänge mit der a7 III und a7 R III möchte ich zeigen, um zu verdeutlichen, dass diese Kameras immer noch ihre Berechtigung haben und nicht nur für den Einstieg auch heute noch mehr als geeignet sind.
Weitere detaillierte Erfahrungsberichte zu meinem Equipment findest du in meinen folgenden Artikeln: