Sony 100-400 mm GM: Was du bis jetzt nicht wusstest!

Collage mit Tier- und Naturfotos, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm F/4.5-5.6 GM-Objektiv, darunter ein Fuchs, Vögel und ein Teleobjektiv, das die Leistungsfähigkeit des Sony-Objektivs zeigt

Seit 2021 konnte ich Erfahrungen in der Naturfotografie mit dem Sony 100 - 400 mm f/4.5 / 5.6 sammeln

Inhaltsverzeichnis


Einleitung

Seit August 2021 gehört das Sony 100–400 mm f/4.5-5.6 GM OSS zu meiner Ausrüstung. In den vergangenen Jahren habe ich viele Erfahrungen mit dem Objektiv in der Wildlifefotografie gesammelt. Die Stärken liegen vor allem im schnellen Autofokus, der leichten Bauweise und der hohen Abbildungsqualität, was knackig scharfe Bilder liefert.

Schwarz-Weiß-Foto eines fliegenden Riesenseeadlers, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv, das die Details des Gefieders und die Weite der Flügel in beeindruckender Schärfe zeigt

Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus) Hokkaido, Japan: Sony a7 R IV + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Das Objektiv: Ein Pionier im Super-Telezoom-Bereich
Als das Sony Objektiv 2017 erschien, war es das erste Super-Telezoom-Objektiv für den E-Mount von Sony, das bis zu 400 mm Brennweite bot. Zudem war es das erste Super-Telezoom in der Premiumklasse, das als „G Master“ eingestuft wurde.

Zeitlos und leistungsstark: 7 Jahre später
Auch nach sieben Jahren ist das Objektiv keineswegs veraltet. Es kann problemlos mit den neuesten Entwicklungen von Sony Schritt halten, sei es für hochauflösende Kameras bis zu 60 MP (Sony a7 R V) oder schnelle Serienbildgeschwindigkeiten von 30 (Sony A1) oder sogar 120 (Sony a9 III) Bildern pro Sekunde. Die Abbildungsqualität und die Autofokusgeschwindigkeit bleiben auf einem konstant hohen Niveau.


Technische Spezifikationen

Sony Alpha Kamera mit Sony 100-400 mm GM-Objektiv, ausgestattet mit einer Tarnhülle, liegt zwischen Herbstblättern auf dem Boden und ist bereit für Naturfotografie

Leistungsstarkes Leichtgewicht: Sony a6700 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Leistungsstarkes Super-Teleobjektiv Sony FE 100-400 mm f/4.5-5.6 GM OSS

  • Brennweite: 100–400 mm (150–600 mm an APS-C-Kameras / Sony a6700)
  • Blendenbereich: f/4.5–f/5.6
  • Bildstabilisator: Optical SteadyShot (OSS)
  • Autofokus: XD-Linearmotoren & Direct Drive SSM (DDSSM)
  • Gewicht: 1395 g (ohne Stativhalterung)
  • Größe: 93,9 x 205 mm
  • Filtergröße: 77 mm
  • Telekonverter-kompatibel: Ja – Sony TC 1.4x & Sony TC 2x
  • Naheinstellgrenze: 98 cm
  • Bajonettanschluss: E-Mount
  • Blendenlamellen: 9 für weiches Bokeh
  • Linsen / Gruppen: 22 Linsen in 16 Gruppen
  • Größter Abbildungsmaßstab: 1:2.8
  • Kompatibel mit E-Mount APS-C-Kameras: Ja / Sony a6700

Persönliche Erfahrung mit dem Sony FE 100-400 mm f/4.5-5.6 GM OSS

Die Brennweite von 100 bis 400 mm ist in der Naturfotografie sehr vielseitig einsetzbar. In diesem Artikel gehe ich auf meine Erfahrungen mit dem Objektiv ein, warum ich es mir angeschafft habe und in welchen Bereichen es glänzt oder Schwächen zeigt.

Warum habe ich mir das Sony 100 - 400 GM angeschafft?

Eichhörnchen mit Buchecker im Mund, klettert an einem moosbewachsenen Baumstamm, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv

Eichhörnchen (Sciurus) Nürnberg: Sony a6700 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Das Sony 100–400 mm GM bietet viele Eigenschaften, die für Wildlife- und Naturfotografen wesentlich sind: einen schnellen Autofokus, brillante Schärfe und die Kompatibilität mit hochauflösenden Kameras sowie mit schnellen Serienbildgeschwindigkeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass es mit Telekonvertern kombiniert werden kann, die eine Brennweite von bis zu 800 mm ermöglichen – und das bei einem Basisgewicht von etwa 1400 g + 209 g (TC2x). Mit einem Arca-Swiss-kompatiblen Objektivfuß von einem Drittanbieter und einem Lens-Coat bringt das Objektiv bei mir ein Gewicht von 1659 g auf die Waage.

Meine Entscheidung für dieses Objektiv beruhte auf der Suche nach einem vielseitigen und mobil einsetzbaren Telezoom. Die kompakte Bauweise und das relativ geringe Gewicht machen das 100–400 mm ideal für längere Fototouren oder Wanderungen. Besonders bei Locationscouting oder auf Reisen schätze ich die Kombination aus Handlichkeit und hervorragender Bildqualität.

Wofür eignet sich das Objektiv besonders?

Porträt eines Fuchses mit scharfem Blick, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv, das die Details im Fell und die Intensität der Augen in hoher Schärfe festhält

Ezo Rotfuchs (Vulpes vulpes schrencki) Hokkaido, Japan: Sony a1 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Dieses Objektiv eignet sich besonders für Fotografen, die Tiere fotografieren, an die man relativ nah herankommt. In Gebieten, in denen die Tiere weniger scheu sind, bietet die Brennweite von 400 mm mit einer Blende von f/5.6 einen guten Ausgangspunkt. Auch die Naheinstellgrenze von nur 98 cm verleiht dem Objektiv fast „Makro-Fähigkeiten“, was die Vielseitigkeit noch weiter erhöht. Die Möglichkeit, mit dem 1.4x-Telekonverter auf 560 mm zu erweitern, ist ebenfalls ein klarer Vorteil. Selbst bei f/8 bleibt die Bildqualität auf einem beeindruckend hohen Niveau. Die Naheinstellgrenze von 98 cm bleibt mit dem Telekonverter gleich.

Wer ein vielseitig einsetzbares Teleobjektiv auf hohem Leistungsniveau für einen breit gefächerten Fotobereich sucht, ist mit diesem Objektiv gut beraten.

Makroaufnahme einer Margeritenblüte mit Wassertropfen und einer Fliege auf einem Blütenblatt, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv

Makro-Eigenschaft des Sony 100 - 400: Sony a1 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Wofür eignet sich das Objektiv weniger?

Generell ist das eine schwer zu beantwortende Frage, bei der man schon sehr pingelig sein muss. Ich würde die Antwort jedoch folgendermaßen herunterbrechen:

Herbstlandschaft mit orangefarbenen Büschen, einer Baumreihe und schneebedeckten Bergen im Hintergrund, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv.

Vielseitig einsetzbar, auch für Landschaftsfotos, eignet sich das Sony 100–400 mm f/4.5/5.6, Kamera: Sony a6700

Eine wichtige Überlegung vor dem Kauf des Sony 100-400 mm GM ist der Verwendungszweck. Wenn du hauptsächlich Vögel oder weit entfernte, scheue Wildtiere fotografieren möchtest, stößt dieses Objektiv schnell an seine Grenzen. Mit einer maximalen Brennweite von 400 mm und einer Blende von f/5.6 befindest du dich am unteren Ende des Super-Telebereichs. Spezialisierte Vogelfotografen oder Wildtierfotografen, die große Distanzen überbrücken müssen, benötigen oft mehr Reichweite. In solchen Fällen wäre ein Objektiv ab 600 mm die bessere Wahl.

Auch der Einsatz des 2x-Telekonverters, der die Brennweite auf 800 mm erweitert, ist keine ideale Lösung. Die Blende wird auf f/11 reduziert, was besonders bei schwachen Lichtverhältnissen so nicht einsetzbar ist. Zudem verliert das Objektiv mit dem 2x-Konverter spürbar an Schärfe und Bildqualität – ein Kompromiss, der der normalerweise hohen Abbildungsqualität des Objektivs nicht gerecht wird, insbesondere angesichts des hohen Kaufpreises.

Falls du planst, Videos aufzunehmen, solltest du wissen, dass der Zoom des Sony 100–400 mm GM nicht besonders flüssig zu steuern ist. Beim Zoomen fährt ein Tubus aus, was eher schwerfällig ist, sodass eine sanfte, ruckelfreie Zoombewegung schwierig umzusetzen ist. Das Ganze bringt auch entsprechende Geräusche mit sich, die dann auch auf Video gebannt werden.

Ähnlich verhält es sich im Foto-Ansitz: Jede Bewegung, auch wenn sie noch so leise ist, kann Unruhe erzeugen oder dein Versteck verraten, wodurch die Tiere auf Distanz bleiben. Diese Probleme treten häufig bei nicht innen fokussierten Zoomobjektiven auf, da das Zoomen mehr Kraft erfordert und mit dem Ein- und Ausfahren des Objektivs Bewegungen erzeugt.

Warum ich das 100–400 mm GM nicht als Hauptobjektiv einsetzen würde

Reiherente im Flug vor einem unscharfen grünen Hintergrund, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv.

Mit Telekonverter 1.4x bei 560 mm: Sony a1 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6 + TC1.4

Trotz seiner vielen Stärken würde ich das Sony 100-400 mm GM nicht als mein Hauptobjektiv in der Naturfotografie verwenden. Der Grund ist die begrenzte Brennweite. Selbst mit dem 1.4x-Telekonverter, was die Reichweite zwar auf 560 mm erweitert, ist dann die Lichtstärke von f/8 oft nicht ausreichend, besonders in den frühen Morgenstunden, wenn das Licht schwach ist. In solchen Situationen würde ich schnell an die Grenzen des Objektivs stoßen und könnte die gewünschten Ergebnisse nur mit Einschränkungen erzielen.

Wenn ich von einem „Hauptobjektiv“ spreche, ist das allerdings etwas irreführend. Bei Kameras und Objektiven gibt es kein allgemeingültiges Einsatzgebiet. Jedes Objektiv hat seine Stärken und Schwächen, und man wählt die Ausrüstung abhängig vom jeweiligen Zweck aus. Im Hobbybereich ist die Anschaffung oft generalistisch ausgerichtet, weil die Investition recht hoch wäre, sich professionell auszustatten.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, wofür du ein Objektiv einsetzen möchtest, bevor du diese Investition tätigst. Ein Sony 100–400 mm GM mit diesen Leistungsmerkmalen sollte gut überlegt sein, insbesondere wenn du das meiste aus deinem Budget herausholen möchtest.

Dies kann dir verschiedene Denkmodelle auf deinem Entscheidungsweg bieten:

Beispiel 1: Das Sony 200–600 mm f/5.6-6.3 G ist mehrere hundert Euro günstiger und bietet eine vergleichbare Abbildungsqualität sowie Autofokusleistung. Es ist außerdem auch kompatibel mit den neuesten, leistungsstarken Kameras von Sony. Wenn du den Kompromiss des höheren Gewichts eingehen kannst, könnte das eine günstigere Alternative auf gleichem Leistungsniveau mit mehr Brennweite sein.

Beispiel 2: Allerdings kann das Sony 100–400 mm GM mit einer APS-C-Kamera von Sony, wie der Sony a6700, zu einem leistungsstarken Leichtgewicht-Paket geschnürt werden. Du erhältst mit dem APS-C-Sensor und dem 1.5x Crop-Faktor dann einen Bildausschnitt von 150 bis 600 mm äquivalent zum Kleinbildformat – ideal für längere Fototouren, bei denen Mobilität und Reichweite wichtig sind.


Reiherente schwimmt auf ruhigem Wasser, umgeben von sanften Herbstfarben, aufgenommen mit dem Sony 100-400 mm GM-Objektiv.

Reiherente (Aythya fuligula): Sony a6700 + Sony 100–400 mm f/4.5/5.6

Fazit

Das Sony FE 100-400 mm f/4.5-5.6 GM OSS ist zweifellos ein hervorragendes Objektiv für Wildlife-Fotografen, die eine kompakte und vielseitige Linse suchen. Der schnelle Autofokus, die brillante Bildqualität und die Kompatibilität mit Telekonvertern machen es zu einem verlässlichen Begleiter auf Fototouren. Mit seiner Naheinstellgrenze von nur 98 cm zeigt es zudem nahezu Makro-Eigenschaften, was die breite Einsatzmöglichkeit dieses Objektivs unterstreicht. Es ist eine ideale Ergänzung für das Equipment eines jeden Naturfotografen.

Für spezialisierte Anwendungen, wie z. B. die Vogelfotografie auf weite Distanzen, ist es jedoch weniger geeignet, wenn auch nicht unmöglich zu nutzen. Hier könnten Objektive mit mehr Brennweite oder besserer Lichtstärke eine sinnvollere Wahl sein. Letztlich hängt die Entscheidung vom geplanten Einsatzbereich und den persönlichen Vorlieben beim Zusammenstellen des Equipments ab. Denn es gibt nicht das eine Objektiv, das alles perfekt kann – die "eierlegende Wollmilchsau" existiert auch in der Fotografie nicht.


Pro & Cons

Pro

  • Gewicht: Mit 1395 g (Basisgewicht) ist das Objektiv relativ leicht für ein Super-Telezoom, mit Arca-Swiss-Fuß und Lens Coat 1659 g.
  • Vielseitigkeit: Flexibler Zoombereich von 100 bis 400 mm, ideal für Wildlife und Landschaft.
  • Schärfe: Hervorragende Bildqualität und Schärfe, auch bei Offenblende.
  • Autofokus (AF): Schneller und präziser Autofokus für sich schnell bewegende Motive.
  • Telekonverter-kompatibel: Erweiterbar auf 560 mm mit 1.4x und 800 mm mit 2x Konverter.
  • APS-C-kompatibel: Kompatibel mit APS-C-Kameras (150-600 mm äquivalent).
  • Bildstabilisator: Sehr effizienter Optical SteadyShot (OSS) Bildstabilisator.
  • Makro-Eigenschaften: Naheinstellgrenze von 98 cm, auch mit Telekonvertern nutzbar.

Cons

  • Zoom-Mechanismus: Schwerfälliger Zoom, nicht flüssig bei Videoaufnahmen oder im Ansitz.
  • Zoom-Arretierung: „Tight“- und „Smooth“-Einstellung verbessert die Handhabung kaum.
  • Stativfuß: Nicht Arca-Swiss-kompatibel, erfordert Austausch oder Adapterplatte.
  • Preis: Oberes Preissegment; das Sony 200–600 mm G bietet eine günstigere Alternative.
  • Zoom mit Objektivtubus: Der ausfahrbare Tubus kann Staub ins Objektiv ziehen.

FAQ

1. Ist das Sony 100-400 mm GM für die Vogelfotografie geeignet?
Es kann genutzt werden, allerdings ist die Brennweite von 400 mm manchmal zu kurz. Für weit entfernte und scheue Vögel wäre ein 600 mm-Objektiv besser.

2. Wie gut ist der Bildstabilisator des Objektivs?
Der Optical SteadyShot (OSS) arbeitet hervorragend und gleicht auch bei langen Brennweiten Bewegungen aus.

3. Kann ich das Sony 100-400 mm GM an APS-C-Kameras verwenden?
Ja, das Objektiv ist kompatibel mit APS-C-Kameras und liefert einen Bildausschnitt von 150–600 mm.

4. Ist das Objektiv für Videoaufnahmen geeignet?
Für Videos ist der Zoom des Objektivs nicht ideal, da er sich nicht flüssig und ruckelfrei bewegen lässt.

5. Wie schlägt sich das Objektiv mit Telekonvertern?
Mit dem 1.4x-Telekonverter ist die Leistung gut, aber der 2x-Telekonverter reduziert die Lichtstärke und Schärfe deutlich, sodass er nur bedingt zu empfehlen ist.


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Markus

🇩🇪 Wer schreibt hier:

Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

🇺🇸 Who is writing here:
Hello everyone,
My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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