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Live Blog - Wildes Japan Reisebericht #1

In den nächsten Wochen werde ich über einige Stationen meiner Wildes-Japan-Reise (Winter 2023), in diesem live Blog-Artikel dokumentieren.
Dieses Abenteuer wird ein Naturspektakel im winterlichen Hokkaido sein. Fotografisch stehen die Riesenseeadler, Mandschurenkranich, EZO-Fuchs und EZO-Eule und noch vieles mehr im Fokus.

Davor gibt es aber erst mal ein paar Wochen Akklimatisierung, gutes Essen und das ein und andere urbane Wildlife-Erlebnis, bis es dann nach Hokkaido geht.

Fühlt euch eingeladen, mich dabei zu begleiten 😀 Viel Spaß dabei!, Markus


Hier endet der #1 Teil meiner Wilde Japan Reise live Blogs - aber es geht HIER Teil 1 Hokkaido Kraniche und Teil 2 Hokkaido Riesenseeadler weiter.


22.01.2023 - letzter Tag in Tokyo

Die Koffer und der Fotorucksack sind gepackt, morgen in der Früh gehts nach Hokkaido. Wir hatten ein paar schöne Woche hier in Tokyo, mit Ausflügen in Tokyo selbst, nach Kyoto, Nara und Nagano. Gutes Essen, Kultur und etwas urbanes Wildlife waren unsere stetigen Begleiter.

Den heutigen Tag hatten wir natürlich noch genutzt und sind in einen kleinen historischen Park spazieren gegangen, den die ehemalige Shogun Familie Tokugawa angelegt hatte.

Zwischen den großen namhaften Parks findet man in Tokyo viele kleinere (mini) Parks zwischen den Wohnhäusern, diese sind für die Anwohner angelegt worden. Dabei hat man auch die Chance, den ein oder anderen Vogel beobachten zu können. Bei uns waren in allen Parks der Orpheusbülbül, Japanbrillenvogel und die Dickschnabelkrähe immer anzutreffen. Der Japanbrillenvogel gehört zu meinen Favoriten, da er sich von Nektar ernährt ist, dieser kleine Vogel im Frühling an den Kirschblüten anzutreffen. Dies ergibt ein schönes Fotomotiv, der grünen Vogel in den rosafarbigen Kirschblüten, ein toller Kontrast. Leider hatte ich nicht die Chance, auf dieser Reise bekommen, den kleinen Vogel in den Blühten fotografieren zu können. Auch bekam ich ihn nicht nah genug vor die Kamera. In einem kleinen Park hier um die Ecke, in der ich in den ersten Wochen regelmäßig vorbeiging, konnte ich den kleinen auch finden. Bedauerlicherweise nicht mit dem Erfolg, den ich mir vorstellte, aber es ist immer wieder eine schöne Begegnung mit dem nicht mal spatzengroßen Vogel.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos, die ich von ihm machen konnte.

Damit schließe ich diesen live Blog als meinen ersten Teil meiner Reise und für unser weiteres Vorhaben, eröffne ich einen neuen.


19.01.2023 Kyoto, ein Spaziergang im Shosei-en Garden

Den heutigen Tag hatte ich ruhig angehen lassen, hier um die Ecke meiner Unterkunft ist mir am Abend zuvor ein Park aufgefallen. Und nur deshalb, weil Graureiher Rufe von dem Gelände her schallten.

Es war ein 10 min Spaziergang bis zum Eingang, die Anlage nennt sich “The Shosei-en Garden”, ich habe den Namen verlinkt, hier könnt ihr nähere Informationen erhalten. Der Garten wurde wohl gerade für den Frühling vorbereitet. Das Wasser aus dem kleinen See war abgelassen und Landschaftsarbeiter wuselten in verschiedenen Ecken der Anlage herum. Dennoch brachte der Park Ruhe mit sich und lud ein zum Verweilen.

Ich hatte die Sony A1 + 100 -400 F4.5/5.6 dabei und schlenderte mit offenen Ohren durch die Parkanlage. Um die Jahreszeit hört man in Japan einen Vogel ständig, dieser nennt sich Orpheusbülbül und ist nicht in Europa vertreten.

Den Orpheusbülbül machte ich direkt aus, ich konnte in Tokyo schon mal ein Bild von ihm machen, das hatte mich aber nicht wirklich zufrieden gestimmt. Die Vögel sind sehr scheu und halten sich meist im oberen Bereich der Bäume auf. Mein Weg folgte dem Vogelgesang, denn wo der Orpheusbülbül ist, gibts bestimmt auch noch andere Arten, dachte ich mir. An einer Stelle an dem abgelassenen Teich, gabs an einem schmalen Weg, Sträucher und Bäume. Ein Teil immergrün und ein Teil im Winterkleid.

Ich stand eine Weile am Rand des wasserlosen Teiches und schaute mich um. Dabei entdeckte ich einen schwarz, orangefarbigen Vogel, den ich nicht kategorisieren konnte, aber bei meinen Recherchen im Internet über die Vogelwelt Japans schon gesehen hatte. Ich pirschte mich ran und macht die ersten Aufnahmen. Auf der Pirsch wende ich folgende Taktik an, die ersten Bilder mache ich aus einer sicheren Distanz und mit einer relativ kurzen Belichtungszeit. So ist das Dokumentationsfoto schon mal im Kasten. Dann nähere ich mich ein paar Schritte dem Objekt und mache die nächste Bildserie. Dann bleibe ich erst mal stehen und warte etwas ab, damit der Vogel nicht das Gefühl hat, dass eine Gefahr von mir aus geht.

So kam ich einigermaßen an den schönen bunten Vogel ran, nach einigen Aufnahmen, hatte ich dann auch noch kurz die Chance wahrnehmen können, ein Video aufzunehmen, aber das war nicht so erfolgreich. Später ergaben meine Recherchen, dass es sich hier um einen “Spiegelrotschwanz“ gehandelt hat. Hier habe ich mich sehr drüber gefreut, dass ich diesen bunten Gesellen ablichten konnte. Obendrein bekam ich eine weitere Chance, den Orpheusbülbül zu fotografieren, hier gelang mir ein besserer Shot wie in Tokyo, was mich dann auch glücklich stimmte. Zum Schluss kam dann noch eine “Gebirgsstelze” vorbei, und präsentierte ich auf einem Stein, nach dem sie zuvor im abgelassenen Teich nach Essen suchte.

Alles in allen, ein guter Tag, die Parkanlage war nicht groß aber wunderschön.

Ich habe eine kleine Galerie mit Bildern, die heute entstanden sind, unterhalb eingefügt, viel Spaß!

Spiegelrotschwanz - Sony A1 + 100 - 400 mm F4.5/5.6 - 1/1000, 400 mm, 5.6 ISO 1600



16.01.2023 Die Schneeaffen von Nagano

7 Uhr - Der Wecker klingel, um 8 Uhr gibts Frühstück und dann gleich zu den japanischen Schneeaffen. Es hat die Nacht über geschneit und es hält an, leider nicht so stark wie erhofft. Ein starker Schneefall würde den Bildern noch mal eine besondere Not verpassen.

Ich habe fast wieder das gleiche Set-up, dieses Mal habe ich die A1 - mit dem 100 - 400 mm f4.5 / 5.6 und die a7 RIV mit dem 400 mm f2.8 kombiniert. Da ich noch ein paar Filmaufnahmen machen wollte, ist die Kombo mit der Sony A1 besser, denn man ist schon sehr nahe dran an den Affen. Selbst mit dem Handy gelingen super Aufnahmen, mit dem 100 - 400 mm kann ich die Brennweite dann bei Bedarf anpassen.

9 Uhr - ich bin am Affen-Onsen und es sind schon einige Fotografen dort, auch ein japanisches TV Kamera-Team macht Aufnahmen. Nach gut einer Stunde habe ich eine Menge Fotos und Filme der Affen. Dabei kamen alle 3 Objektive (400 mm f2.8, 100 - 400 mm f4.5 / 5.6, Tamron 28 - 75 mm f2.8 ) und das Smartphone zum Einsatz. 😀 Ein Foto, das ich mit dem iPhone 13 gemacht habe, packe ich in die Galerie unterhalb des Textes, schaut mal, ob ihr es erkennt. Es sind einige Bilder zustande gekommen, die ich erst mal alle sichten und aussortieren muss. Wie schon am ersten Tag, habe ich ein paar der Schneeaffen-Bilder entwickelt, um euch diese vorab zeigen zu können.

15.01.2023 Auf nach Nagano zu den Schneeaffen

Shinkansen nach Nagano

09:53 Uhr - Heute gehts zu den Schneeaffen, um diese bei ihrem Bad in den natürlich heißen Quellen zu fotografieren. Diese Bilder zählen wohl zu den bekanntesten Tieraufnahmen, die fast jeder von Japan kennt.

Die Reise startet in Tokyo und endet in Nagano. Es ist eine Fahrt mit dem Shinkansen (Schnellzug) für 1 1/2h und anschließen noch mal eine einstündige Busfahrt.

12:10 Uhr – Ziel erreicht, wir sind am Shigakogen Roman Museum angekommen, hier sind wir aus dem Bus raus. Der Rest muss zu Fuß erfolgen. Ca. 2 km geht’s den Berg hoch, durch einen Zedernwald, bis zu einem Tal mit einem Fluss und heißen Dampf, der aus dem Boden schießt. Auch ist dort ein Ryokan, ein alt Japanisch traditionelles Hotel, wo man auch in Onsen (heiße Quellen) baden kann. Wir haben uns hier für eine Nacht eingebucht, da wir neben Schneeaffen fotografieren, auch etwas entspannen wollten. Da kommen die natürlichen Onsen gerade recht.

14:45 Uhr - Im Ryokan eingeschenkt und auf den Weg gemacht zu den Schneeaffen, diese sind ca. 10min entfernt. Der Eingang zu den Schneeaffen liegt genau gegenüber unseren Hotels, ein steiler Treppenaufstieg und den Rest auf einem Weg umgeben von Zedern. Um an die heißen Quell zu gelangen, in denen die Affen baden, muss man 800 Yen (5,76 € Tageskurs) Eintritt zahlen. Und schon gehts los, die Affen lassen nicht lange auf sich warten, hier kann man schon im Vorfeld die Tiere fotografieren. Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieser Platz bei Touristen sehr begehrt ist und so bin ich nicht der einzige, der versucht ein Bild der badenden Schneeaffen zu bekommen. Aber es hält sich alles im Rahmen. Wir bleiben ca. eine Stunde und kehren dann wieder in den Ryokan zurück, am nächsten Tag wollen wir gleich um 9 Uhr dort sein, wenn das Areal wieder für Besucher geöffnet wird. Affen können dort überall beobachtet werden, selbst am Hotel, hier hat man auch die Möglichkeit, mit den Affen in einem Außen-Onsen ein Bad zu nehmen, wenn man mag.

Ich war mit der Sony A1 + 400 mm f2.8, der Sony a7 RIV + 100 - 400 mm dort und hatte noch das Tamron 28 - 75 mm f2.8 dabei. Also großes Geschütz 😅

Schneeaffe bei seinem Bad in der heißen Quelle - A1 +400 mm f2.8


12.01.2023 Dickschnabelkrähe

Heute in der Früh auf dem Weg zum Bäcker ist mir ein Kakibaum ins Auge gefallen, an dem sich Rabenvögel über die Früchte hermachten. Dieser Kontrast hat mir gefallen, Kakibaum im Winterkleid, der seine orangefarbene Früchte trägt und Dickschnabelkrähe, die sich daran erfreuen. Diese Art Rabenvogel gibts in Europa nicht und fallen durch ihren sehr ausgeprägten Schnabel auf. Der im Asien verbreitete Vogel, steht auch auf meiner Fotolist, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, da ich bis jetzt nur sehr scheue Exemplare sichten konnte. Ich hatte daher auch gleich den Versuch unternommen, ein paar Schnappschüsse der Dickschnabelkrähe mit Kakibaum zu erhaschen. Nachdem ich vom Bäcker zurückgekommen war, hatte ich mir die Kamera geschnappt und bin wieder an den Ort des Geschehens. Es gelangen mir ein paar Aufnahmen zumachen, aber bisher nicht die Gewünschten. Ich hoffe, dass ich noch mal die Gelegenheit bekomme in den nächsten Tagen, bevor meine eigentliche Reise beginnt.

Dickschnabelkrähe am Kakibaum

08.01.2023 Mandarinente

  • 8:40 Uhr (0:40 Uhr in Deutschland), ein sonniger Sonntagmorgen. Selbst nach einer Woche vor Ort steck der Jetlag noch ein wenig in den Knochen. Japan ist Deutschland in der Winterzeit 8 Stunden voraus. Und so kommen wir irgendwie nicht so früh aus dem Bett, wie wir das eigentlich vorhatten, und so das schöne Licht der aufgehenden Sonnen nutzen zu können. Sei’s drum, heute steht die Mandarinente auf dem Programm. Die müssen wir jetzt nur noch finden. 😜
    Zuerst werden wir das Tojo-tei House ansteuern, das ist ein historisches Haus mit Park im Samurai Stile aus dem 19. Jahrhundert. In dem Park soll man wohl auch den Japanbrillenvogel vorfinden.
    Dann gehts weiter zum Mizumoto-Park, da versuchen wir unser Glück zuerst die Mandarinente zu finden. Sollte das nicht fruchten, steht der Shinjuku Gyoen Park auf der Liste, wo die Chancen wohl relativ gut sein sollen. Schauen wir mal, ob das alles so klappt.

Mandarinente im Shinjuku Gyoen Park - 800 mm - f6.3 - ISO 1600 - 1/250

  • 22:00 Uhr Tokyo Zeit, wir sind zurück in unserer Unterkunft, es war ein langer aber hervorragender Tag, mit viel Sonne, etwas Tierwelt und gutem Essen. Wir hatten unsere Pläne kurzerhand über Board geworfen und sind gleich in den Shinjuku Gyoen Park gefahren. Etwa 1 Std. Anfahrt mit der Bahn von Matsudo-Shi, wo wir im Moment wohnen. Es war ein Teilerfolg, die Mandarinente konnten wir ausmachen, aber die Bilder, die ich mir erhofft hatte, gelangen leider nicht. Die Enten waren zu weit entfernt, ca. 50 m und hielten sich auch den ganzen Tag in weiter Entfernung auf. Ich machte einige Aufnahmen mit 400 mm, 560 mm und 800 mm. Die Aufnahmen haben eher Dokumentation Charakter, aber es war schön diese Tiere mal in real beobachten zu können. Ich kannte die Mandarinente bisher nur von Bildern. Dabei sind auch einige andere Schnappschüsse gelungen. Vielleicht habe ich ja Glück in den nächsten Wochen und die Gelegenheit, die Tiere näher vor die Linse zu bekommen.


07.01.2023 Meiji Jingu Gyoen urbanes Wildlife

  • Heute starten wir zum Meiji Jingu Gyoen, um die Buntmeise zu fotografieren. Diese Art haben wir nicht in Deutschland, weshalb ich gerne ein Foto dieses Vogels haben möchte. Im Sommer 2022 hatte ich schon mal die Gelegenheit gehabt, aber ich war mit dem Ergebnis nicht ganz so zufrieden. Schauen wir mal, ob ich dieses Mal, das bekomme, was ich mir vorstelle 😀.

Buntmeise

  • Zurück aus dem Meiji Jingu Gyoen und auch Erfolg gehabt, wie man an dem Bild der Buntmeise sehen kann. Ich habe ca. 170 Bilder übrig, dich ich dann in der Heimat noch sortieren und bearbeiten werde. Aber ich natürlich habe ich ein paar Bilder von diesem schönen sonnigen Wintertag in Tokyo hier zum Teilen.


29.12.2022 Ankunft in Tokyo

  • Ankunft in Tokyo, jetzt erst mal ankommen, Jetlag hinter mir lassen und die nächsten zwei Wochen akklimatisieren, bevor es dann zum nächsten Wildlife-Abenteuer geht.

28.12.2022 Auf nach Japan

  • Das nächste Highlight zum Jahreswechsel, auf nach Japan. Es ist immer wider ein Erlebnis dort zu sein, das Land hat so viel mehr zu bieten wie guten Sushi.
    Die Natur, die du hier findest, ist so vielfältig und aufregend, dass ich mich jedes Mal aufs neue wie ein kleiner Junge darauf freue.

  • Beim Fliegen ist es jedes Mal ein Erlebnis, die Landschaft von oben betrachten zu können. Leider war bei meinem Hinflug die Fluginformationen nicht verfügbar. So wusste ich nie, welchem Land ich die Landschaft zuordnen kann, aber wenn der Fuji ins Blickfeld kommt, ist die Orientierung dann schnell wieder da. 😜

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