Fischadler der Bayerischen Oberpfalz - Video
Nicht jedes Vogeljahr ist gleich!
Am Wochenende hatte ich endlich mal wieder Zeit meine Videoaufnahmen vom Fischadler zu schneiden und bearbeiten. Zumindest eine der Aufnahme und die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Dieses Jahr hatte ich geplant Videos mit Fokus auf Fischadler zu erstellen, aber leider ist dieses Jahr alles andere als positiv in der Beziehung gelaufen. Ich weiß, jedes Jahr ist anders, nur weil es ein Jahr zuvor gut gelaufen ist, heißt es nicht, dass das darauffolgende Jahr genau so wird. Aber meine Zuversicht bestand darin, das Brutpaar, das ich 2021 dokumentiert hatte, 2022 zu filmen. Und die Chancen stehen mehr als gut, wenn ein Brutpaar einen Standort gewählt hat, das diese immer wieder dort anzutreffen sind.
Jedes Jahr kann man dies beim Fischadler Brutpaar in Eschenbach beobachten. Der Adlerhorst ist mit einer Webcam ausgestattet, die seit einigen Jahren das Brutgeschehen überträgt. Link Webcam
Bedauerlicherweise hatte das Brutpaar, dass ich in der Bayerischen Oberpfalz beobachte, ihre Brut im Mai aufgegeben. Die Gründe sind unklar. Die Betreuer (NABU), denen ich meine Beobachtungen schon seit gut drei Jahren zukommen lasse, konnten durch Bilder einer installieren Wildkamera am Horst feststellen, dass die Altvögel nicht mehr am Horst brüten. Die Frage war, wo sind die beiden Vögel, da dieses in solch einem Fall dennoch in der Nähe bleiben.
2022 konnte ich das Paar nur ein einziges Mal zusammen sehr, in der Zeit als die beiden aus dem Winterquartier wieder in der Oberpfalz eintraft. Danach ein paar Wochen lang nur das Männchen und dann auch das nicht mehr. Da 2022 das Nahrungsangebot an anderen Seen wohl besser war. Dass man während der Brut nur das Männchen sieht, ist normal nicht ungewöhnlich, da dieses für die Nahrungsbeschaffung in der Zeit zuständig ist, wo im Gegensatz das Weibchen bei der Brut bleibt.
Ich habe einige Wochenenden an meinem Ansitz verbracht, ohne Erfolg, kein Fischadler weit und breit. Dann Ende Juni konnte ich einen Fischadler sichten, aber er war zu weit entfernt, sodass ich nicht erkennen konnte, ob es sich um einer der beiden verschollenen handelt.
Vor vier Wochen hatte ich dann Glück und konnte einen Fischadler fotografieren, und anhand des Ringes an seinem Bein feststellen, dass es sich um das Männchen handelt, Seppi (so haben meine Frau und ich ihn 2020 getauft). Vom Weibchen fehlte aber jede Spur, ich bin dann jeden Tag an den darauffolgenden Wochenenden zu meinem Ansitz, aber Fehlanzeige, nur das Männchen taucht gelegentlich auf.
Es sah so aus als, wenn dem Weibchen, was zugestoßen wäre, der Verdacht verstärkte sich auch dadurch, dass in Gesprächen mit den Betreuern (NABU) und anderen Fotografen, nur das Männchen gesichtet werden konnte. Sehr schade und traurig, wenn man die Tiere schon so lange beobachtet, baut man eine Bindung zu ihnen auf, was einen dann noch mal etwas mehr trifft.
Am vergangenen Wochenende hatte das Männchen dann auch wieder mal die Jagd bei meinem Ansitz gewagt. Es kam relativ nahe und versuchtet es viele male, aber immer ohne Erfolg. Dabei konnte ich einige Fotos und Videos machen, hier zeigte sich dann wohl auch, warum der Adler sein Jagdgebiet auf andere Gewässer verlagert hatte.
Das Pech des Fischadlers war mein Glück, so konnte ich diese tollen Aufnahmen machen.
Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß daran wie ich.