Wildenatur.com

View Original

Halsbandsittich (Psittacula krameri)

Halsbandsittich (Psittacula krameri) – Bild entstand in Nürnberg, Bayer, Deutschland

Eckdaten

  • Größe: 37 - 43 cm

  • Gewicht: 10 g

  • Nahrung: Vegetarisch: Früchte, Blüten, Knospen, Körner, Samen

  • Jahreszeit: Ganze Jahr

  • Beobachtungstipp: Deutschland meist in Köln, Mannheim, Heidelberg, Wiesbaden: größere Städten mit altem Baumbestand

Fotografie Tipps

  • Objektiv: ab 200 mm

  • Schwierigkeitsgrad: mittel

Der Halsbandsittich (Psittacula krameri), auch bekannt als Kleiner Alexandersittich und zur Familie der Altweltpapageien (Psittacidae) gehörend, ist eine äußerst verbreitete Vogelart. Sein Lebensraum erstreckt sich von Afrika südlich der Sahara bis hin zu Asien, beginnend mit Pakistan und Indien. Dabei ist er nicht nur in seinem natürlichen Lebensraum anzutreffen, sondern auch in Europa und Nordamerika als Neozoon. Allerdings variiert die Häufigkeit des Halsbandsittichs aufgrund der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in verschiedenen Regionen.

Als Neozoon hat er sich auch in Europa und Nordamerika angesiedelt, wobei seine Häufigkeit regional unterschiedlich ist. Genetische Analysen zeigen, dass die in Europa lebenden Neozoen in Nordindien ihre Herkunft haben und es existieren auch domestizierte und hybridisierte Formen.

In einigen europäischen Städten wie Paris, Belgien, den Niederlanden und einigen Teilen Englands sind Ansiedlungen bekannt. In Holland wurden im Jahr 2018 etwa 2.000 bis 2.300 Brutpaare gezählt. Auch in Spanien sind Halsbandsittiche in städtischen Räumen zu finden und die größte Kolonie wurde in Barcelona entdeckt. In Italien wurden Sittiche in Rom, Palermo und Genua nachgewiesen. Außerhalb von Europa wurden auch eingebürgerte Vorkommen in den USA, Südafrika und Japan festgestellt.

Österreich hatte in den 1970er bis 1990er Jahren zwei Brutansiedlungen in Wien und Innsbruck, die jedoch ausgestorben sind. In Innsbruck wurde eine längere Ansiedlung durch intensive menschliche Fütterung im Winter begünstigt, jedoch führten der Wegfall dieser Faktoren und mögliche Infektionskrankheiten zum Aussterben dieser Population. In Sevilla besteht eine Halsbandsittichkolonie im Maria-Luisa-Park, die die Population von Riesenabendseglern verdrängt und damit eine Gefahr für die heimische Artenvielfalt darstellt.

Der Halsbandsittich, auch Kleiner Alexandersittich genannt, wurde erstmals 1969 in Deutschland in Köln gesichtet. Seitdem hat sich die Art weiter ausgebreitet und es gibt mittlerweile unabhängige Vorkommen am Rhein entlang, insbesondere in Düsseldorf, Mannheim, Wiesbaden, Mainz, Heidelberg, Ludwigshafen am Rhein, Speyer, Zweibrücken und Bonn. In Frankfurt wurde am Main, 2012, das erste Mal die Sittiche gesichtet. Laut Schätzungen lebten im Jahr 2014 in Köln etwa 3.000 Exemplare, und in Mainz etwa 1.500 Tiere gezählt. Eine Population von 1.640 Tieren wurde im Sommer 2011 an Schlafplätzen in Ludwigshafen beobachtet.

Das Populationswachstum des Halsbandsittichs in Deutschland begann etwa ab 2006 und wurde seitdem mit Zahlen belegt. Im Jahr 2006 betrug der Bestand in Deutschland 6.000 bis 7.000 Individuen und 650 bis 880 Brutpaare. Im Jahr 2011 wurde die Bestandsgröße mit 7.500 Tieren und rund 1.500 Brutpaaren angegeben. Das Bundesamt für Naturschutz vermutet, dass der Bestand bei 1.700 bis 2.500 Brutpaaren aus. Es wurde auch festgestellt, dass sich Halsbandsittiche in Deutschland weiter nach Norden ausbreiten und seit 2019 regelmäßig in Münster beobachtet werden.

Der Halsbandsittich in Deutschland brütet in Bruthöhlen alter Baumbestände, die man in Parks, auf Friedhöfen und in großen Gärten finden kann. Besonders Platanen dienen als bevorzugter Nistplatz und Schlafbäume. Jedoch werden seit einigen Jahren auch wärmegedämmte Gebäudefassaden als Nistplatz genutzt, insbesondere in Heidelberg. Die Auswirkungen der Präsenz des Halsbandsittichs auf andere höhlenbrütende Vogelarten und fruchtfressende Vogelarten sowie die Belästigung durch Lärm und Kot unter Massenschlafplätzen sind noch nicht ausreichend erforscht. Während der Nahrungssuche ziehen die Tiere im Frühsommer in Schwärmen von etwa 10 bis 30 Exemplaren durch Stadtgebiete und die Obstanbauflächen.

See this gallery in the original post