Vogelfotografie auf der Izu-Halbinsel

Izu Halbinsel Vogelfotografie - Prinzen-Paradiesschnäpper

Die Izu-Halbinsel besticht durch ihre vielfältige Natur sowohl unter Wasser als auch auf dem Land. Sie bietet eine Vielzahl natürlicher Formationen und eine Fülle von Aktivitäten für Naturliebhaber. Die Halbinsel ist nicht nur für ihre zahlreichen Onsen bekannt, die berühmten heißen Quellen Japans, sondern auch für ihre beeindruckende Flora und Fauna, die von Mischwäldern bis zu exotischen Vogelarten reicht.

In diesem Artikel beschriebe ich meine Vogelfotografie auf meiner Erkundungsreise der Halbinsel Izu.

Alles, was du über die Izu Halbinsel wissen musst, findest du im folgenden Artikel: Izu Halbinsel in Shizuoka Japan

Welche Vogelarten stechen auf der Halbinsel Izu hervor?

Unsere Vogelfotografie-Planung für die Izu-Halbinsel war im Vorfeld durch intensive Recherche geprägt. Die Suche nach geeigneten Standorten mit den dazu entsprechenden Informationen stellte sich erst mal als komplexe Aufgabe heraus. Durch die Unterstützung meiner Frau, die auf japanischen Internetseiten einige hilfreiche Informationen von Fotografen und Vogelbeobachtern sammelte konnte, waren wir aber in der Lage einige Gebiete einzugrenzen.

Ganz oben auf der Fotoliste stand für uns der Prinzen-Paradiesschnäpper und die Siebold-Grüntaube. Allerdings führten die Unkenntnis des Gebiets und unsere begrenzte Zeit dazu, dass das Auffinden und Fotografieren dieser spezifischen Vogelarten sich als besonders schwierig erwies. Die Möglichkeit einer geführten Birding-Tour wäre eine wertvolle Hilfe gewesen. Jedoch stießen wir zu spät auf diese Option, wodurch wir diese Chance nicht nutzen konnten.

Info zu Birding-Touren auf Izu:
Wir fanden nur eine Tour, die ein einheimischer anbot. Diese Führung war in japanischer Sprache, was für nicht Japaner sprachlich eine Hürde darstellt, die diese Option auch gerne nutzen würden.

Trotz der Herausforderungen und anfänglicher Schwierigkeiten konnten wir während unserer Reise sowohl den Prinzen-Paradiesschnäpper als auch die Siebold-Grüntaube vor die Kamera bekommen, und noch einige Vogelarten mehr als erwartet.

Aber von vorn.
Wir hatten eine Unterkunft in einem kleinen Fischerdorf, direkt am Pazifik. Die Unterkunft lag an einem dicht bewachsenen Hang. Zu unserem Glück hatte das Gebäude auch eine große Dachterrasse. Dort konnten wir neben dem Grillen von Leckereien auch die Aussicht auf den endlosen Horizont genießen. Zusätzlich bot der bewachsene Hang, auf dem das Gebäude gebaut wurde, sogar die Möglichkeit direkt vom Gebäude Vögel zu fotografieren. Die Dachterrasse war auf gleicher Höhe mit einigen Baumkronen. Was die Chance erhöhte, Vögel auf Augenhöhe fotografieren zu können. So war unsere Unterkunft, zu meiner Freude schon hervorragend geeignet, um das ein oder andere Vogelbild zu erhalten.

Am ersten Tag konnten wir auch schon einige Vögel anhand ihres Gesangs identifizieren. Bei einigen mussten wir recherchieren, wie bei der Blaumerle (Monticola solitarius), einer Vogelart, die mir bis dato unbekannt war. Ein sehr interessanter und schöner Vogel, aber dazu später mehr.

Welche Vogelarten kannst du auf Izu fotografieren?

Der Japanseidensänger (Horornis diphone)
Ein Vogel, der mit seinem starken und melodischen Gesang direkt in meinen Ohren erklang, war der Japanseidensänger. Leider gelang es mir nicht, diesen Vogel zu fotografieren. Obwohl er auf der gesamten Izu-Halbinsel weitverbreitet ist und man seinen Gesang schon vom weiten hören konnte, war er sehr scheu und schwer in den saftigen grünen Bäumen und Sträuchern zu entdecken.

Es gab einen Moment, in dem der kleine und flinke Vogel sich in einer akzeptablen Position und Entfernung zeigte. Bedauerlicherweise stellte sich heraus, dass mein Autofokus Schwierigkeiten hatte, sich aufgrund des dichten Blätterwerks zu fokussieren. Zusätzlich spielte meine mangelnde Vorbereitung eine Rolle bei meinem Misserfolg. Da ich in diesem Moment nicht damit gerechnet hatte – Der Klassiker.

Aber es gelang mir, den wunderschönen Gesang aufzuzeichnen. Um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie laut der Gesang des Japanseidensängers ist, kann ich sagen, dass ich die Aufnahmen nur mit meinem iPhone machte. Jeder, der schon einmal eine Aufnahme mit der Diktierfunktion seines Smartphones gemacht hat, weiß, dass dies nur gut funktioniert, wenn sich die Geräuschquelle in der Nähe des Mikrofons befinden oder entsprechend laut ist. Der Vogel war bei der Aufnahme schätzungsweise 15 bis 20 entfernt.

Auf nachfolgender Audiodatei könnt ihr euch den melodischen, und kräftigen Gesang des Japanseidensängers anhören:

Für die Japaner symbolisiert der Gesang der Japanseidensänger der Anfang des Frühlings. Der Vogel wird auch „Harutsugedori“ oder „Der Vogel, der den Frühling verkündet“ genannt.
Was daran liegt, dass man mit Beginn des Frühlings, ihren markanten starken Brutgesang hören kann, der als Zeichen für den wahren Beginn des Frühlings in Japan gesehen wird.

Japanbrillenvogel auf einem schmalen Ast im grünen Busch

Japanbrillenvogel (Zosterops japonicus) - Sony A1 + 400 mm f2.8

Der Japanbrillenvogel (Zosterops japonicus)
Ein weiterer Vogel, den uns unsere Dachterrasse für ein Foto anbot, war der Japanbrillenvogel. Er gehört zu einem meiner Liebling-Vögel in Japan und ist ein winziger und flinker Geselle. Seine Neugierde ermöglichte es mir, diesen schönen kleinen Trabanten zu fotografieren und zu filmen, wenn auch nur kurz. - Mehr Informationen zum Japanbrillenvogel könnt ihr in meinem Tiersteckbrief erhalten.

Blaumerle (Monticola solitarius) auf einem Stain an einem sonningen Tag

Blaumerle (Monticola solitarius) - Sony A1 + 400 mm f2.8

Die Blaumerle (Monticola solitarius)
Ein weiterer Vogel, der uns während unserer ersten Tage in unserer Izu-Unterkunft auffiel und mit seinem schönen Gesang auf sich aufmerksam machte, war die Blaumerle. Dieser Vogel erfüllte nicht nur die Luft mit seinem Gesang, sondern war auch ein regelmäßiger Besucher auf dem Damm, einer Mauer, die das kleine Dorf vom Pazifik trennte. Dieser Damm konnte direkt aus unserem Wohnzimmer eingesehen werden und war ca. 15 m entfernt.

Blick von der Dachterrasse, am unteren Rand kann man den Damm / Mauer erkennen, die sich entlang des Dorfes zieht

Wie immer, wenn ich eine neue Art für mich entdecke, suche ich nach Informationen, die mir helfen, das beobachtete Verhalten besser zu verstehen. Dies ist später auch von Vorteil, wenn es darum geht, die angestrebten Fotos zu bekommen.

Mich beschäftigte die Frage: Warum zieht es diesen Vogel immer wieder zu dieser Mauer?

Der Grund war recht simpel: Nahrung. Die Vögel sind Wartenjäger, weshalb sie auf der Mauer saßen und an der Brandung des Meeres nach Insekten Ausschau hielten, um sich von ihrem Ansitz aus auf diese stürzen.

Zudem bemerkten wir, dass es zwischen den Geschlechtern zwei deutlich unterschiedliche Erscheinungsbilder gab. Männchen und Weibchen variieren stark in ihrem Aussehen. Das Männchen präsentiert sich in einem Federkleid aus Blau, Schwarz und Rot / Orange, während das Weibchen eher eine grau / braun-schwarze Färbung mit hellen Flecken aufweist.

Für mich ergab sich eine hervorragende Gelegenheit, die Vögel direkt aus unserer Ferienwohnung heraus zu fotografieren, da sie sich gelegentlich auf einer der Straßenlaternen niederließen. Da das Wetter in den ersten beiden Wochen größtenteils unbeständig und regnerisch war, nutzte ich die Lichtverhältnisse für Highkey-Aufnahmen. Das Männchen, mit seinen leuchtenden Farben, kam dadurch besonders gut zur Geltung.
Jedoch wollte ich auch eine Aufnahme mit besseren Lichtbedingungen haben, was mir dann einige Tage später an einer anderen Ecke der Insel gelang.

Die Blaumerle (Monticola solitarius) gehört für mich zu einer attraktiven Vogelart, die man bei einer Fototour auf der Halbinsel definitiv nicht außer Acht lassen kann / sollte.

Riffreiher (Egretta sacra) - Sony A1 + 400 mm f2.8

Riffreiher (Egretta sacra)

Alles in allem verliefen die ersten Tage fototechnisch recht gut.
Bei der nächsten Vogelart, die ich erst mal nur beobachten konnte, musste ich recherchieren, um herauszufinden, um welche Vogelart es sich handelte. Und auch hier erwies sich die Dachterrasse unserer Ferienwohnung wieder als Trumpf, denn von dort aus konnte man leicht über den Damm schauen. Dort entdeckte ich einen Riffreiher, der auf einem aus dem Pazifik ragenden Stein saß und nach Nahrung Ausschau hielt.
Erst mal kein Foto, aber es war interessant zu erfahren, dass es diese Reiherart gab. Zwei Wochen später bekam ich dann die Möglichkeit, Fotos dieser Vogelart zu machen.

Immer wenn wir von unseren Touren zurückkamen und bevor ich ins Haus ging, schnappte ich meine Kamera und schaute über die Dammmauer. Um eventuelle den Riffreiher sichten zu können, denn ich dachte mir, dass das Tier bestimmt öfter an diesem Ort nach Nahrung suchte. Und so war es dann auch, bei bedecktem Himmel und leichtem Nieselregen, konnte ich den Reiher vom Damm aus fotografieren und kurz filmen.
Leider war es mir nicht möglich, auf Augenhöhe zu gehen, da man nicht zum steinigen Strand des Meeres gelangen konnte. Aber in solchen Fällen ist mir das erst einmal egal. Ich bin glücklich, solange ich ein scharfes Bild erhalte, auch wenn der Hintergrund nicht perfekt cremig ist.

Eine Woche später hatte ich noch einmal eine kurze Begegnung unter perfekten Lichtbedingungen, bei Sonnenuntergang, aber bedauerlicherweise konnte ich den Riffreiher nur seitlich von hinten ablichten. Als er mich beim Anflug entdeckte und die Flucht ergriff. Diese Reiherart war extrem scheu.

Prinzen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone atrocaudata)

Prinzen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone atrocaudata) - A1 + 400 mm f2.8

Wie bereits zu Beginn erwähnt, zählte der Prinzen-Paradiesschnäpper zu den Vogelarten, die ich unbedingt ablichten wollte. Sein Erscheinungsbild ist schlichtweg faszinierend. Allerdings erwies sich dieses Unterfangen als äußerst anspruchsvoll, da dieser Vogel eine Vorliebe für dichte Wälder hat, was seine Lokalisierung erschwerte. Meine Frau und ich verbrachten zahlreiche Stunden in verschiedenen Waldgebieten, stets in der Hoffnung, das charakteristische Lied dieses Vogels zu vernehmen – leider vergeblich. Auch ausgedehnte Internetrecherchen, um eventuell präzise Informationen zu einem Standort zu erlangen, blieben ohne Erfolg.

Doch wie das Glück es wollte, vernahmen wir während eines Besuchs eines abgelegenen Shinto-Schreins, umringt von einem alten, dichten Wald voller japanischer Zedern, den Gesang des Prinzen-Paradiesschnäppers. Es war ein glücklicher und unerwarteter Zufall, der uns letztlich ermöglichte, diesen faszinierenden Vogel zu beobachten und zu fotografieren.

Ein echter Glücksfall! Daher entschied ich, an einem anderen Tag bei besseren Lichtverhältnissen frühmorgens einen erneuten Versuch zu starten. Am Tag, an dem ich die ersten Fotos aufnahm, war der Himmel grau und der Vogel hielt sich tiefer im dichten Wald auf. Es stand also kaum Licht zur Verfügung und selbst mit meinem 400 mm f2.8-Objektiv war eine ISO-Einstellung von 12800 notwendig. Deshalb plante ich, bei günstigeren Lichtbedingungen noch einmal zum Schrein zu fahren.

Einige Tage später besserte sich das Wetter. Noch vor Sonnenaufgang brachen wir auf. Wir hüllten uns in Tarnponchos und bedeckten die Kamera mit einem Tarnnetz, um unsere Chancen zu verbessern, den Vogel näher vor die Linse zu bekommen. Der Prinzen-Paradiesschnäpper kam zwar in unsere Nähe – das konnten wir an seinem Gesang ausmachen – doch er zeigte sich uns nicht. Nach drei Stunden entschieden wir uns zur Aufgabe und fuhren ohne ein neues Foto zurück. Die ersten Bilder, die ich aufgenommen hatte, blieben somit die Einzigen, die ich von diesem Vogel ergattern konnte.

Die Fotos entsprachen nicht genau meinen Vorstellungen. Aber man muss die Dinge manchmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Denn, es war ein Erfolg. Ich hatte die Möglichkeit, den Prinzen-Paradiesschnäpper zu beobachten und zu fotografieren, obwohl wir nicht wussten, wo wir am besten nach ihm suchen sollten. Einige von euch kennen sicherlich die Enttäuschung, wenn das Foto nicht dem entspricht, was man sich vorgestellt hat. Aber es ist wichtig zu erkennen, wann man einen Erfolg erzielt hat und diesen genießen. Denn wir hätten auch ohne ein einziges Foto oder eine Sichtung des Vogels nach Deutschland zurückkehren können.

Die größte Herausforderung, neben der Standortsuche, stellt das geringe Licht im dichten Wald dar, selbst an sonnigen Tagen. Hinzu kommen Äste und Sträucher, die potenziell störende Elemente in das Bild einbringen.

Wer mehr über die Vogelart selbst erfahren möchte, kann das hier in meinem Tiersteckbrief über den Prinzen-Paradiesschnäpper lesen.

Rotschnabel-Sonnenvogel – Sony A1 + 400 mm f2.8

Rotschnabel-Sonnenvogel (Leiothrix lutea)

Während einer Wanderung auf etwa 700 Höhenmetern in der dicht bewachsenen Berglandschaft von Izu, gelang es mir, Fotos von einem Rotdschnabel-Sonnenvogel zu machen – einer Vogelart, die mir bis dahin ebenfalls unbekannt war. Wir beobachteten zwei dieser Vögel bei ihrer Nahrungssuche. Sie schienen Nachwuchs zu haben und sammelten Insekten, um diese zu füttern.

Die Herausforderung bei dieser Aufnahme lag, wie sollte es auch anders sein, im Licht. Trotz strahlendem Sonnenschein bot der Wald erheblichen Schutz vor direktem Licht, was dazu führte, dass der ISO-Wert der Fotos bei 12800. Zudem stellte das Fotografieren dieser kleinen, flinken Vögel eine eigene Herausforderung dar. Eine schnellere Verschlusszeit war nötig, was selbst mit dem 400 mm f2.8 Objektiv eine Aufgabe darstellte.

Der Rotschnabel-Sonnenvogel (Leiothrix lutea) ist ein lebhafter kleiner Vogel, der sich im Unterholz dichter Wälder heimisch fühlt. Mit seiner gelb-orangen Brust und dem markanten roten Schnabel fällt er sofort auf. Ursprünglich beheimatet in Asien, von Ostchina bis zum Himalaya, wurde dieser Vogel auch in Regionen wie Hawaii, Japan und Teile Europas eingeführt. Diese schönen bunten Vögel findet man meist in höher gelegenen Regionen und seltener in flachen Tieflandebenen.

Augenbrauenhäherling auf einem Ast im Wald von Japan

Augenbrauenhäherling (Garrulax canorus) - Sony A1 + 400 mm F2.8

Augenbrauenhäherling (Garrulax canorus)

Eine weitere Vogelart, die uns zufällig begegnete, war der Augenbrauenhäherling. Dies war ein unerwarteter Fund an einem Morgen, als ich einen intensiven Sonnenaufgang von einem Berg über dem Meer fotografierte. An diesem frühen Morgen war die Luft voller Vogelstimmen, sodass ich auf der Rückfahrt nach Vögeln Ausschau hielt. Als plötzlich ein lautstarker Vogelgesang von der Seite meines heruntergelassenen Autofensters erklang. Ich hielt an, und wenige Sekunden später setzte sich ein amselgroßer, orangefarben wirkender Vogel auf einen Pfosten am Straßenrand. Diese Vogelart war mir unbekannt, und leider gelang es mir in diesem Moment nicht, eine Aufnahme zu machen.

Etwas enttäuscht fuhr ich weiter, 300 m weiter konnte ich den gleichen Gesang noch einmal höheren. Ich parkte mein Auto und ging mit meiner Kamera in die Richtung, aus der die Vogelstimme kam. Und dabei hatte ich mal wieder Glück und konnte den Stimmstarken Vogel fotografieren.

Der Augenbrauenhäherling ist ein mittelgroßer Vogel, amselgroß und lebt in dichten Wäldern und Unterholz. Er ist durch seine rotbraune Farbe und die weißen „Brillen“ um die Augen zu erkennen. Sein Gesang ist laut, lang und variiert zwischen der Nachahmung anderer Vögel, Pfeifen und harten Tönen, die oft wiederholt werden. Ursprünglich aus China und Taiwan, kann man ihn auch in Japan und auf Hawaii finden, wo er eingeführt wurde.

Siebold-Grüntaube (Treron sieboldii) auf einem Baum auf der Halbinsel Izu

Siebold-Grüntaube (Treron sieboldii) am letzten Tag auf Izu - das Foto hat einen sehr starken crop - A1 + 400 mm + 1.4 TC F5

Siebold-Grüntaube (Treron sieboldii)

Ein Highlight unserer Reise war die Siebold-Grüntaube. Dazu werde ich noch einen separaten Artikel schreiben. Denn ich konnte zahlreiche beeindruckende Fotos und Videos von diesem faszinierenden und waghalsigen Vogel erstellen. Auch gibt es einige interessante Fakten zu dem Vogel.

Auf diese Taubenart wurde ich durch meine Frau aufmerksam gemacht. Normalerweise stehen Tauben nicht an erster Stelle meiner Vogelfotoliste. Doch diese waghalsige, geradezu todesmutige Taubenart weckte mein Interesse nicht nur durch ihr auffälliges Federkleid und ihre bunten Augen.

Die Siebold-Grüntaube hat eine ganz besondere Gewohnheit während der Brutzeit: sie fliegt zum Meer und trinkt das salzige Meerwasser. Man geht davon aus, dass sie auf diese Weise ihren Mineralhaushalt ausgleicht. Dies ist allerdings mit Risiken verbunden, denn sie begibt sich dafür in eine für sie potenziell gefährliche Umgebung bei rauer See, um frisches Meerwasser trinken zu können.

Unsere Recherchen ergaben, dass diese Taubenart auch in der Gegend zu finden war, in der wir übernachteten. Aber das glich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Denn die Tauben lebten nicht direkt am Meer, diese fliegen am Morgen und am späten Nachmittag aus den Bergregionen zum Ozean, um Meerwasser zu trinken. Es ist nicht mit einer Stadttaube zu vergleichen, die zwischen Menschen am Boden nach Futter sucht. Zudem ist diese Taubenart wild und scheu.

Wir fanden einen Ort, an dem man angeblich diese Vögel beobachten konnte, der jedoch nicht mehr zur Izu-Halbinsel gehörte. Dieser Spot lag näher an Yokohama und war auf unserem Rückweg nach Tokio gelegen. Daher nahmen wir ihn in unsere Rück-Route auf, um dann unser Glück zu versuchen.

Wie es der Zufall wollte, konnte ich an unserem letzten Abend während einer Wanderung im GEO-Park auf der Izu-Halbinsel dennoch ein Foto von der Siebold-Grüntaube machen. Das war ein besonderer Glücksfall. Ich erblickte eine taubenähnliche Gestalt auf einer Baumspitze und scherzte zu meiner Frau: „Da oben sitzt die grüne Taube.“ Als ich das aufgenommene Foto auf der Kamera ansah, stellte sich heraus, dass es tatsächlich die Siebold-Grüntaube war. Mit diesem Ergebnis hatte keiner von uns gerechnet. Das war wirklich fantastisch.

Mehr über die Siebold-Grüntaube und ihr gewagtes, actionreiches Verhalten beim Meerwasser trinken, erfahrt ihr in einem separaten Artikel.

Wenn du mehr über diese Taubenart lernen möchtest, empfehle ich dir meinen detaillierten Tiersteckbrief zur Siebold-Grüntaube (Treron sieboldii)

Black-eared-Kite bei Sonnenuntergang in Japan Izu

Black-eared-Kite bei Sonnenuntergang - Sony A1 + 400 mm + 1.4 TC F5

Black-eared Kite (Milvus migrans lineatus , Schwarzmilan)

Der Schwarzmilan, auch bekannt als „Black-eared Kite“, ist in Japan häufig zu sehen. Dieser Vogel gehört zu den größten Unterarten des Schwarzmilans, den wir auch in Deutschland kennen. Während unserer Reise auf der Izu-Halbinsel konnte ich an verschiedenen Orten Fotos von diesem Greifvogel machen. Im Vergleich zu Singvögeln ist es relativ einfach, diesen Vogel zu beobachten und zu fotografieren.

Mehr Informationen im Steckbrief zum Black-eared Kite (Milvus migrans lineatus , Schwarzmilan)


GEO Park Jogasaki-Küste (城ヶ崎海岸) - Sony a7 RIV + Tamron 28 - 75 mm f2.8

Wanderung und weitere Beobachtungen am Pazifik der Izu Halbinsel

Unsere weiteren Vogelbeobachtungen auf der Izu-Halbinsel in Japan fanden während einer Wanderung entlang der Jogasaki-Küste (城ヶ崎海岸) statt. Die Jogasaki-Küste ist bekannt für ihre vulkanischen Klippen, die steil ins Meer abfallen. Dieser Küstenabschnitt bietet zahlreiche Aussichtspunkte und ist Heimat einer vielfältigen Flora und Fauna. Hier konnten wir unter anderem Arten wie den Pazifiksegler und viele weitere Vögel fotografieren.

Pazifiksegler im Tiefflug zwischen Vulkanklippen auf Izu

Pazifiksegler (Apus pacificus) - Sony A1 + 400 mm F2.8


Pazifiksegler (Apus pacificus)

Schon aus der Ferne war ein eindrucksvolle Schwarm von Pazifiksegler, einer in der Pazifikregion beheimateten Schwalbenart, zu erkennen. Sie kreisten dicht über den durch vulkanische Aktivität geformten Felsformationen, die aus dem Meer der Pazifikküste herausragen.

Man konnte sich den vulkanisch geprägten Felsformationen relativ gut nähern. Dabei war es wichtig, auf den scharfkantigen Untergrund zu achten, um nicht zu stolpern und sich zu verletzen oder gar das Equipment zu beschädigen. Der Grund, warum ich dies erwähne, ist, dass einige Touristen, die sich dort aufhielten, den Fehler begingen, mit ihrem offenen Schuhwerk so zu laufen, als würden sie auf Asphalt wandern. Dadurch mussten sie schmerzhafte Lektionen lernen. Glücklicherweise trug niemand schwere Blessuren davon, auch wenn es manchmal knapp war und der Kopfaufschlag auf die scharfkantigen Steine gerade noch verhindert werden konnte. Deshalb, immer passendes Schuhwerk mit sich führen. So weit das Wort zum Sonntag zum Thema Sicherheit. :-)

Die Aufnahmen des Pazifikseglers stellten eine große Herausforderung dar. Einerseits bewegte sich der Vogel mit atemberaubender Geschwindigkeit und unerwarteten Richtungswechseln - ähnlich, wie wir es von den Schwalben in Deutschland kennen. Andererseits änderte sich der Hintergrund ständig von hell auf dunkel, was dem Auto-AF die Fokussierung auf den eher braunen Vogel erschwerte.

Ich schoss mehrere Hundert Fotos mit dem 400-mm F2.8 Objektiv und auch mit einem 1,4x-Telekonverter, was zu einer effektiven Brennweite von 560 mm führte bei F5. Dabei gelangen mir einige gute Aufnahmen.

Der Pazifiksegler, ein großer, dunkler Vogel aus der Familie der Segler. Mit einer Länge von 17–18 cm und einem Gewicht von rund 30–40 g, weist er lange, sichelförmige Flügel und einen markanten, tief gegabelten Schwanz auf. Dieser wird im Flug oft geöffnet, insbesondere wenn der Vogel eine Kurve fliegt. Sein Gefieder ist hauptsächlich schwarz, wobei ein weißes Band am Rumpf und ein hellerer Fleck am Hals hervorstechen.

Kizukispecht auf einem Ast

Kizukispecht (Yungipicus kizuki) - Sony A1 + 400 mm F2.8

Kizukispecht (Yungipicus kizuki)

Schon zu Beginn des Jahres hatte ich mir vorgenommen, den kleinen Specht in Tokio zu fotografieren, doch leider gelang es mir nicht, ein passendes Bild zu bekommen. Dieses Mal war das Ergebnis zwar immer noch nicht ganz wie gewünscht, jedoch ist es deutlich besser als zuvor.
Wie das Sprichwort sagt: „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“.

Der Kizukispecht ist eine kleine Spechtart, die sich durch ihr rundköpfiges und kurzschnäbliges Profil auszeichnet. Sowohl Männchen als auch Weibchen verfügen über einen hellen, leicht gestreiften Bauch sowie weiße Streifen auf dem Rücken. Allerdings weist nur das Männchen einen winzigen roten Fleck am hinteren Teil der Augenbraue auf. Bei der Nahrungssuche ist der Kizukispecht oft auf dünnen Zweigen und weit ausladenden Ästen zu finden, die für andere Spechtarten zu dünn sind. Dabei hängt er an diesen Kopfüber, ähnlich wie Kleiber in Europa.

Chinesische Bambushuhn zwischen grünen Bodenpflanzen

Chinesische Bambushuhn (Bambusicola thoracicus) - Sony A1 + 400 mm F2.8

Chinesische Bambushuhn (Bambusicola thoracicus)

Am Ende unserer Wanderung entlang der Jogasaki-Küste liefen uns im wahrsten Sinne des Wortes zwei chinesische Bambushühner über den Weg. Sie traten seitlich aus einem hochgewachsenen Grünstreifen am Wanderweg hervor und wurden wohl durch unsere Nähe aufgeschreckt. Obwohl sie nicht sofort die Flucht ergriffen, zeigten sie sich doch scheu. Trotzdem gelang es mir, einige Aufnahmen zu machen, auch wenn das Bokeh in den Fotos nicht ganz dem entsprach, was ich mir gewünscht hatte.

Diese farbenfrohe Hühnervogelart ist häufig in Bambuswäldern zu finden, kommt aber auch in einer Reihe anderer buschiger und halb offener Lebensräume vor. Die Kombination aus graublauer Stirn und Brust, orangefarbenen Wangen und Brustband sowie großen schwarzen Flecken auf bräunlich-gelben Flanken macht diese Art in ihrem Verbreitungsgebiet unverwechselbar.

Weitere Vogelbeobachtungen und der Schwierigkeitsgrad auf Izu

Bei unserer Reise auf Izu konnten meine Frau und ich viele beeindruckende Vogelbeobachtungen machen. Auch wenn nicht alle Aufnahmen gelungenen waren wie vorgestellt, doch muss es schließlich auch Gründe geben, erneut dorthin zu reisen. :-)

Wir konnten alle Vogelarten, die wir sehen wollten, vor unsere Objektive bekommen. Es stellte sich jedoch als schwieriger heraus als erwartet. Die Tiere waren oft sehr scheu. Zudem hatten wir, wie auch in Deutschland im Jahr 2023, den Eindruck eines massiven Rückgangs in der Vogelpopulation. Diese Beobachtung schien sich auch in Japan abzuzeichnen, was uns auch in Gesprächen mit Einheimischen bestätigt wurde.

Ich kann die Halbinsel jedem Naturfotografen, egal ob Tier- oder Landschaftsfotograf, wärmstens empfehlen. Diese Region hat einiges zu bieten und ist durch die geringe Einwohnerdichte zudem sehr entschleunigend.

Hier noch einige andere Vogelarten, die wir beobachten konnten, in eine Liste:


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Markus

🇩🇪 Wer schreibt hier:

Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

🇺🇸 Who is writing here:
Hello everyone,
My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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Izu Halbinsel in Shizuoka Japan