Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeus)
Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeus)
Zwergscharbe – Der kleinste Kormoran Europas
Die Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeus) ist Europas kleinster Kormoran. Erfahre alles über ihre Merkmale, Lebensweise, Fortpflanzung und ihr faszinierendes Jagdverhalten.
Shortlist – Alle Fakten auf einen Blick
- Größe: 45–55 cm
- Merkmale: Kleiner Kormoran mit kurzem Hals, langem Schwanz und kompaktem Schnabel
- Gefieder: Dunkel mit metallischem Glanz, weiße Schmuckfedern im Prachtkleid
- Augen: Smaragdgrün bis türkis
- Schnabel: Kurz, kräftig, leicht gebogen, hornfarben bis gelblich
- Beine & Füße: Kurz, schwarz, mit Schwimmhäuten
- Vorkommen: Seen, Altwässer, langsam fließende Flüsse mit dichtem Uferbewuchs
- Verbreitung: Osteuropa, Südeuropa, selten in Mitteleuropa (v. a. Ungarn)
- Fortpflanzung: Brütet in Kolonien, oft mit Reihern und Löfflern, Nest aus Zweigen und Pflanzenmaterial
- Nahrung: Hauptsächlich kleine Fische, aber auch Krebstiere und kleine Säugetiere
- Jagdverhalten: Taucht geschickt nach Beute, oft in Gruppen jagend
Inhaltsverzeichnis
- Merkmale & Lebensweise
- Verbreitung & Lebensraum
- Fortpflanzung & Verhalten
- Nahrung & Jagdverhalten
- Häufige Fragen (FAQ)
Merkmale & Lebensweise
Größe & Körperbau
Die Zwergscharbe ist mit 45 bis 55 cm Länge die kleinste Kormoranart Europas. Ihr Körper ist gedrungen, der Hals vergleichsweise kurz, aber kräftig. Der kompakte Schnabel und der lange Schwanz, der sich oft fächerartig entfaltet, sind typische Merkmale.
Gefieder & Färbung
Das dunkle Gefieder besitzt einen metallischen Schimmer, der je nach Lichteinfall grünlich oder bronzefarben schimmert. Im Prachtkleid zeigen sich feine, weiße Schmuckfedern an Kopf und Hals. Im Schlichtkleid ist das Gefieder schwarzbraun ohne auffällige Muster.
Schnabel & Kopf
Der Schnabel ist kurz, kräftig und leicht hakenförmig gebogen. Er ist hornfarben bis gelblich, ähnlich der Farbe von getrocknetem Holz. Eine unbefiederte, gelblich-graue Hautpartie umrandet den Schnabelansatz.
Augen
Ein herausragendes Merkmal sind die smaragdgrünen bis türkisfarbenen Augen, die aus dem dunklen Kopfgefieder leuchten.
Beine & Füße
Die Beine sind kurz, aber kräftig. Die Schwimmfüße sind schwarz und durch Häute verbunden, was der Zwergscharbe beim Tauchen hilft.
Verbreitung & Lebensraum
Die Zwergscharbe lebt bevorzugt an stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit dichtem Uferbewuchs. Dazu gehören:
- Seen und Altwässer
- Sumpfige Flusslandschaften
Vorkommen in Europa
- In Mitteleuropa selten, mit Brutplätzen vor allem in Ungarn
- Einige Populationen ziehen im Winter in den Mittelmeerraum
Fortpflanzung & Verhalten
Die Zwergscharbe ist ein Koloniebrüter und teilt sich oft Brutplätze mit:
- Reihern
- Löfflern
- Sichlern
Nestbau & Brutverhalten
Das Nest wird aus Zweigen und Pflanzenmaterial errichtet. Standorte sind:
- Bäume
- Büsche
- Dichtes Schilf
Beide Eltern bauen das Nest und kümmern sich um die Jungen.
Nahrung & Jagdverhalten
Hauptnahrung
- Kleine Fische bis 15 cm Länge
- Krebstiere
- Würmer
- Gelegentlich kleine Säugetiere (z. B. junge Schermäuse)
Jagdweise
- Jagd oft in Gruppen
- Taucht geschickt und fängt Beute unter Wasser
Beobachtungstipp: Zwergscharben sind oft dabei zu sehen, wie sie ihre Flügel zum Trocknen ausbreiten.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie unterscheidet man die Zwergscharbe von anderen Kormoranen?
Sie ist kleiner, hat einen kürzeren Hals und einen längeren Schwanz als andere Kormoranarten.
Warum breiten Zwergscharben ihre Flügel aus?
Nach dem Tauchen trocknen sie ihr Gefieder, da es nicht vollständig wasserabweisend ist.
Wo kann ich Zwergscharben in Deutschland beobachten?
Sehr selten, vor allem in sumpfigen Gebieten Ungarns oder an großen Seen in Südosteuropa.
Ist die Zwergscharbe gefährdet?
Die Bestände sind regional rückläufig, besonders durch Lebensraumverlust.
Fazit – Ein faszinierender Tauchjäger
Die Zwergscharbe ist Europas kleinster Kormoran und ein echter Spezialist für Fischjagd. Ihr schimmerndes Gefieder, die leuchtenden Augen und ihr geschicktes Tauchverhalten machen sie zu einer faszinierenden Art.